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Türkisches Kriegsschiff

Ein türkisches Schiff der Kriegsmarine nahm ein Schiff des französischen Nato-Partners vor der Küste Libyens ins Visier (Symbolbild).

22. Juni 2020 / 15:16 Uhr

Nato-Partner Frankreich und Türkei geraten sich zunehmend in die Haare

Deutliches Säbelrasseln gibt es derzeit zwischen den Nato-Partnern Frankreich und der Türkei in Bezur auf Libyen. Im dortigen Bürgerkrieg stehen die beiden Staaten nämlich auf unterschiedlichen Seiten. Während die Türkei die sogenannte „Einheitsregierung“ von Fayiz as-Sarradsch unterstützt, steht Frankreich auf Seiten der Truppen des Rebellen-Generals Chalifa Haftar.

Im Zuge dieser Frontstellung sollen ein türkische Marineschiffe zuletzt sogar ein französisches Schiff mit dem Fernlenk-Radar „anvisiert“ haben. In Pariser Verteidigungsministerium spricht man von einem „extrem aggressiven Verhalten“ der Türken.

Türkisches Kriegsschiff visierte Franzosen an

Das türkische Marineschiff soll sein Feuerleit-Radar wiederholt gegen die Franzosen eigensetzt haben. Solche Radarsysteme dienen im Ernstfall zur Lenkung der Geschoße gegen ein feindliches Schiff. Die französische Fregatte hatte zuvor ein Frachtschiff überprüft, um im Rahmen des Nato-Einsatzes das verhängte Waffenembargo gegen Libyen zu überprüfen.

Die Türkei steht hier, genauso wie Frankreich, in einer Doppelrolle. Beide Staaten sind NATO-Mitglieder, unterstützen aber die jeweiligen Hauptkonfliktparteien im libyschen Bürgerkrieg.

Trotz Embargo türkische Waffen- und Truppenlieferungen

Ankara engagiert sich laut Militärbeobachtern im Krisengebiet nicht nur mit Waffen massiv auf Seiten der „Einheitsregierung“, sondern hat auch dafür gesorgt, dass „Hilfstruppen“ aus dem syrischen Bürgerkrieg dorthin verlegt worden sind, um die Kräfteverhältnisse umzukehren.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan verspricht sich durch sein umstrittenes Militär-Engagement in Syrien und Libyen eine deutliche Stärkung seiner Position im gesamten Mittelmeerraum und in Nordafrika.

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