Internet Troll

Erdogans “Troll-Armee” soll seit 2013 auf Twitter gegen Journalisten, oppositionelle Politiker und Regierungskritiker Kampagnen organisiert haben.

15. Juni 2020 / 11:27 Uhr

Twitter: Konflikt um Erdogans „Troll-Armee“ in den sozialen Medien

Die „virtuelle“ politische Kriegsführung führt nun auch bei Twitter zu neuen Konflikten. Im Zentrum dieses Konflikts steht eine sogenannte „Troll-Armee“, die dem Regime des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seiner Regierungspartei AKP zugeordnet werden. Die Social-Media-Plattform Twitter soll in letzter Zeit insgesamt 32.242 Accounts entfernt haben, die staatlich unterstützte „Manipulationskampagnen“ geführt haben sollen .

Immerhin 7.340 Twitter-Accounts sollen in diesem Zusammenhang allein der Türkei bzw. dem dortigen Regime zuordenbar sein. Darüber hinaus sollen auch 1.152 Accounts aus Russland und nicht weniger als 23.750 Accounts im Fokus von Twitter wegen „Manipulationsverdachts“ stehen.

37 Millionen Türkei-Propaganda-Meldungen entdeckt

Identifiziert wurde die „Türkei-Propaganda“ bei Twitter durch eine Kooperation von Stanford Internet Observatory (SIO) und Australian Strategic Policy Institute (ASPI). Die beiden sollen in ihren Analysen dokumentiert haben, dass ein türkisches „Troll-Netzwerk“ in immerhin 37 Millionen Twitter-Meldungen für Erdoğans Partei AKP propagandistisch tätig gewesen sein und gegen die beiden Oppositionsparteien CHP (Sozialdemokraten) und HFP (Kurden) massiv Stellung bezogen haben soll.

AKP soll nach Gezi-Protesten „Troll-Netzwerk“ gebildet haben

Die AKP soll als Reaktion auf die “Gezi-Proteste” im Sommer 2013 in Istanbul 6.000 Personen rekrutiert haben, um über die sozialen Medien die öffentliche Meinung zu manipulieren. Diese „Troll- Gruppe“ soll sich dann systematisch gegen Journalisten, oppositionelle Politiker und Regierungskritiker gerichtet haben.

Türkische Hacker behaupten, dass Erdoğans Schwiegersohn Berat Albayrak, derzeit türkischer Finanzminister, bereits 2016 als einer der Gründer dieser „Troll-Gruppe“ enttarnt worden sein soll.

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