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Chinesische Zentralbank

Wirtschafts-Analysten: Die Covid-19-Pandemie könnte in letzter Konsequenzen zu einer “ökonomischen Pandemie” für China (Bild: Zentralbank Peking) und andere asiatische Staaten werden.

10. Juni 2020 / 13:34 Uhr

Corona-Pandemie: Asien könnte massive Insolvenzwelle bevorstehen

Die Covid-19-Pandemie könnte weltweit, vor allem aber in Asien, eine massive Insolvenzwelle nach sich ziehen. Eine bereits im März durch den internationalen Kreditversicherer Altradius durchgeführte Studie hat zum Ergebnis, dass das Zahlungsrisiko-Management für asiatische Unternehmen schon in einem Frühstadium der Pandemie sehr wichtig wurde.

Altradius hat die sieben regionalen Märkte China, Hongkong, Indien, Indonesien, Singapur, Taiwan und Vereinigte Arabische Emirate (VAE) untersucht und kommt zu folgendem Ergebnis:

In vier der untersuchten Märkte sind die Verkäufe, bei denen ein Zahlungsziel eingeräumt wurde, im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 14 Prozent gestiegen, während der Wert überfälliger Rechnungen im selben Zeitraum um 56 Prozent gestiegen ist. In zwei Märkten war ein Rückgang der Kreditverkäufe zu verzeichnen. Trotzdem stiegen die überfälligen Rechnungen um durchschnittlich 49 Prozent. Die geringere Inanspruchnahme von Krediten in Indien könnte sogar die Folge des starken Anstiegs an überfälligen Rechnungen sein.

Globale Wirtschaft gleitet in die Rezession

Der Chief Market Officer von Atradius, Andreas Tesch, kommt zum Ergebnis, dass die globale Wirtschaft in eine Rezession gleitet. Dadurch würden die Zahlungsausfall-Risken steigen. Deshalb müsse man davon ausgehen, dass die Zahlungsausfälle und Insolvenzen bis 2021 weiter steigen. So müssten Lieferanten den Nachfrage-Rückgang und die steigende finanzielle Belastung bewältigen.

Für viele dieser Unternehmen würde es laut Tesch daher überlebenswichtig, diese Risken durch gründliche Überprüfung der Kreditwürdigkeit zu minimieren und ausreichende Finanzstabilität sicherzustellen. Dies könnte im Resultat auch zu massiven Insolvenzen führen.

Bewussteres Risikomanagement bei Unternehmen angesagt

Als Ergebnis der Studie ist festzustellen, dass die Unternehmen aktuell ein bewussteres Risikomanagement bei ihren Forderungen umzusetzen versuchen. So betonten die Unternehmer in allen Märkten ausnahmslos ihr Engagement im Forderungsmanagement, wobei sich viele künftig von ihnen mehr auf die Risikominimierung konzentrieren wollen.

Die Altradius-Studie wurde zu einem relativ frühen Zeitpunkt der Covid-19-Pandemie und der darauffolgenden Wirtschaftskrise durchgeführt und spiegelt insgesamt das Geschäftsklima im 1. Quartal 2020 wider. Experten sind gespannt, welche Folgerungen im Zuge einer Untersuchung des 2. Quartals zu ziehen sein werden.

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