Der Hacker-Angriff auf ORF-Kundendaten wird zu einem Kriminalfall mit internationalen Dimensionen. Eine heiße Spur führt nach Serbien. Millionen von Adressen und Bankkonto-Daten sollen aus der Gebühren- und Info-Service-GmbH (GIS) von IT-Kriminellen regelrecht „abgesaugt“ worden sein. Anschließend sollen diese Kundendaten österreichischer Rundfunkgebührenzahler im Internet zum Verkauf angeboten worden sein.
Besonders brisant: Die Spur zu den mutmaßlichen Hackern auf dem Balkan führt zu einem großen österreichischen Telekombetreiber, mit dem die GIS ein gemeinsames IT-Projekt betrieben hatte. Das Telekom-Unternehmen soll dieses Projekt wiederum aus Kostengründen an eine billigere Firma mit serbischen Programmierern weitergegeben haben.
Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz ermitteln
Sowohl das Bundeskriminalamt (BK), als auch das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) wurden in die Ermittlungen gegen die Hacker-Bande eingeschaltet. Involviert ist auch eine in Deutschland befindliche Datenbank, über die GIS-Daten verwaltet worden sein sollen.
Für die ORF-Zwangsgebührenzahler ist dieser Kriminalfall jedenfalls keine vertrauensbildende Maßnahme, ganz im Gegenteil. Viele fühlen sich von dieser kriminellen Aktion in ihrer Kritik an den GIS-Gebühren und deren Einhebung bestärkt.