Durch die weltweite Corona-Krise verdeckt, läuft das Geschäft der Schlepper weiter. Internationale Schutzmaßnahmen wie Grenzschließungen haben das Geschäft mit dem illegalen Grenzübertritt allerdings massiv gestört. Jetzt kam es in Libyen, einem jener nordafrikanischen Staaten, wo Schlepper die Überfahrt nach Europa organisieren, zu einer Bluttat an Illegalen.
Nach einer tödlichen Auseinandersetzung mit einem Schlepper sollen dessen Familienangehörige 30 Migranten durch einen Raketenangriff getötet haben
Illegale wehrten sich gegen Schlepper
Die Schlepper hatten rund 100 illegale Migranten in einem Gebäude festgehalten. Es soll zu Folterungen gekommen sein, um von den Migranten mehr Geld für die Überfuhr nach Europa zu erpressen. Die Illegalen, fast ausnahmslos aus Bangladesch, wehrten sich allerdings gegen ihre Peiniger und Bewacher.
Im Zuge dieses Widerstands fand einer der Bewacher aus den Reihen der Schlepper den Tod. Dies rief die Familienangehörigen des Kriminellen auf den Plan gegen die Illegalen.
Regierung will gegen Schlepperbanden vorgehen
Die Schlepper fuhren nach dem Tod ihres Familienmitglieds mit gepanzerten und schwer bewaffneten Kleinlastern vor dem als Gefangenenlager umfunktionierten Gebäude vor. Mit mitgeführten Raketenwerfern der Bauart RPG-7 beschossen die Schlepper anschließend das Gebäude und töteten in weiterer Folge ein knappes Drittell der Migranten aus Bangladesch.
Viele weitere Migranten wurden zum Teil schwer verletzt. Die libysche Regierung in Tripolis möchte jetzt mit einer Untersuchung und einer Verhaftung der Schlepper das Blutbad ahnden. Immer wieder stoppen auch libysche Küstenwacheeinheiten die illegale Schlepperei an den Küsten.