Mit komprimierter Propaganda meldet sich in der Corona-Krise jetzt die Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS/Daesh) auf der Weltbühne zurück. Abu Hamza al-Quraishi, ein Sprecher des IS, lässt der Menschheit ausrichten, dass das Coronavirus eine „Strafe Gottes“ für westliche Staaten sei. Weltanschaulicher Grund für das Virus sei der Kampf des Westens gegen gläubige Moslems.
In der Botschaft an die Welt wird der Westen als „Kreuzfahrer“ bezeichnet, der von „Gottes Hand“ getroffen sei. Diese Botschaft war wesentlicher Teil eines 40 Minuten langen IS-Propagandavideos, das gestern, Donnerstag, ausgestrahlt wurde.
IS erfreut über Covid-19-Seuche
Der IS-Sprecher gab sich „erfreut“, dass der Westen durch die Seuche so heftig getroffen worden sei. Der IS höhnt darüber, das jetzt mit aller Macht Geld ausgegeben würde, um den verzweifelten Versuch zu unternehmen, die Wirtschaft zu retten, die das „Fieber des Virus erschöpft“ habe. In seinem blinden Eifer übersieht der Mann offensichtlich, dass es sich bei Covid-19 um eine Pandemie handelt, die, wie der Name schon sagt, weltweit aktiv ist — und natürlich auch moslemische Länder wie etwa den Iran oder die Türkei nicht verschont. Aber Logik und Realitätssinn waren ja noch nie die herausragenden Stärken islamistischer Extremisten.
Internationale Terrorismus- und Islamismusexperten sehen die Gefahr eines neuerlichen Erstarkens des Islamischen Staates nach der Corona-Krise. Darüber hinaus bestehe die Gefahr, dass insgesamt Terroristen durch den Einsatz biologischer Waffen wie etwa Krankheitserregern eine neue Bedrohungsfront aufbauen könnten.
Islamisten könnten neue Offensive starten
Seit 2019 waren die Aktivitäten des IS und seiner Verbündeten durch den Verlust weiter Gebiete in Syrien und im Irak weitgehend zum Erliegen gekommen. Dies könnte sich aber ändern, wenn durch die Corona-Pandemie der Fokus der internationalen Staatengemeinschaft weg von der Terrorismusbekämpfung und hin zur Seuchenbekämpfung gelegt wird.