In einem Tweet teilten die Vereinten Nationen (UNO) eine Liste mit geschlechtsneutralen Begriffen, die sie erstellt haben. Diesem zufolge sollen die Begriffe „Freund und Freundin“ (englisch „boyfriend“ beziehungsweise girlfriend“) ebenso verschwinden wie „Ehemann und Ehefrau“ („husband” beziehungsweise “wife“). Stattdessen soll es „Partner“ oder „Ehepartner“ heißen.
UNO als Sprachpolizistin
Tut sich die UNO damit schwer, ihre Rolle in der neuen Weltordnung zu finden? Offenbar ja, denn sie versucht sich als Sprachpolizistin. Zunächst freilich nur für die englische Sprache. Zwar gibt es in der UNO sechs offizielle Sprachen (neben Englisch sind das Arabisch, Chinesisch, Französisch, Russisch und Spanisch), doch wird innerhalb der UNO-Institutionen kaum eine andere Sprache als Englisch verwendet, wiewohl auch Französisch dort im täglichen Arbeitsverkehr zulässig ist.
Frankreich setzt sich zur Wehr
Nicht von ungefähr kommt das Zeitwort „gendern“ aus dem US-amerikanischen Sprachraum, wo der Gender-Kult seinen Ursprung hat. Es ist zu hoffen, dass zumindest Frankreich sich gegen einen Versuch der UNO, als Sprachpolizei aufzutreten, zur Wehr setzen wird. In Frankreich hat nämlich die oberste nationale Sprachhüterin, die Académie Française, bereits 2017 eine Warnung gegen das Gendern ausgesprochen, weil es „eine ungefestigte, im Ausdruck disparate Sprache mit sich bringt, die Verwirrung stiftet und der Unlesbarkeit Vorschub leistet“.
Laut UNO gibt es keine Geschlechter
Da die deutsche Sprache in der UNO nicht verwendet wird, ist von dort mit keinen Übergriffen zu rechnen. In Wien und Vorarlberg sind zwar ebenso Leitfäden für ein geschlechtergerechtes Formulieren herausgegeben worden, diese haben aber zum Ziel, Frauen und Männer durch Sprache sichtbar zu machen. Der UNO geht es dagegen darum, generell zu kaschieren, dass Menschen ein Geschlecht besitzen.