Ein wirtschaftliches Abenteuer der Sonderklasse kann der sogenannten „rumänische Pflegerinnen-Import“ für Agenturen und Familien bedeuten. Wird nämlich eine der mit dem Korridorzug aus Rumänien importierten Pflegerinnen positiv auf COVID-19 getestet, dann müsste sie in einem Hotel in Wien-Schwechat in Quarantäne. Und das könnte Kosten von bis zu 4.100 Euro auslösen, wie der Tiroler Pflege-Agenturchef Christian Schönherr gegenüber der Tiroler Tageszeitung mitteilt.
Dies ist unter anderem ein Grund dafür, dass aus Tirol keine große Nachfrage herrscht nach dem von EU-Ministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und der Wirtschaftskammer mit initiierten Import von Pflegekräften mittels Korridorzug aus Rumänien nach Österreich.
Nur 180 statt 700 Pflegerinnen bei den ersten beiden Zug-Transfers
Überhaupt scheint das durch ein ÖVP-Netzwerk ins Leben gerufene Importgeschäft mit rumänischen Pflegerinnen ein absolut untaugliches Projekt zu sein. Zuerst dauerte es wochenlang, bis das Projekt überhaupt starten konnte, und dann kamen statt der 700 Pflegerinnen, in zwei Zug-Transfers, beim ersten Transport nur 80 und beim zweiten nur 100.
Als Modell, den Pflegekräftemangel in Österreich auf diese Weise zu lindern, hat der Pflegekräfte-Import jedenfalls nicht den gewünschten Erfolg gebracht und erwies sich als PR-Gag der ÖVP. Von FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch kam dazu heftige Kritik gegenüber den Verantwortlichen in ÖVP und Wirtschaftskammer.