Über einen “Corona-Grenz-Wahnsinn” auf einen Golfplatz zwischen Bayern und Österreich berichtete Servus TV. Weil sich zwei Drittel der Löcher in Bayern befinden, wurde auf dem Rasen zwischen Österreich und Deutschland eine Grenze gezogen.
Überzogen und grenzwertig
Wird der Ball also von Tirol unabsichtlich nach Bayern geschlagen, muss dieser in Deutschland bleiben und darf nicht geholt werden. Ein rot-weiß-rotes Absperrband markiert die Staatsgrenze und zeigt, wie überzogen und grenzwertig Maßnahmen im Kampf gegen den Coronavirus sind.
Wer also den Golfball auf der Anlage Reit im Winkl abschlagen will, kommt schnell an seine Grenze. Nämlich an die österreichisch-deutsche Staatsgrenze. Schon nach dem sechsten Loch müssen österreichische Golfer zum Umkehrschwung ausholen. Löcher sieben bis 18 befinden sich in Bayern hinter dem Absperrband.
Jede halbe Stunde patrouillieren deutsche Grenzpolizisten, damit ja keiner einen Grenzübertritt wagt. Europa schau oba!
250 Euro Strafe bei illegalem Grenzübertritt
Die Golfspieler fühlen sich „verarscht“, wie sie im Servus-TV-Beitrag sagen. Doch den Behörden ist es ernst: passieren Grenzverletzungen, drohen Konsequenzen. Schließlich darf es keine Ausnahmen geben. Einmal Golfball vom bayrischen Boden holen, bedeutet einen illegalen Grenzübertritt. Das macht 250 Euro Bußgeld für die deutsche Staatskasse. Und mit etwas Glück, 14 Tage Heimquarantäne in Österreich.
Schließlich war der Golfer in diesem Fall ohne triftigen Grund in Deutschland. Schutzmaßnahmen, die mündige Bürger mit Augenmaß selbst einhalten könnten, trauen die Verantwortlichen den Golfspielern anscheinend nicht zu.
Satirisch betrachtet, könnte man meinen, dass Golfspielen ja ein Sport mit sehr innigem Körperkontakt ist. Tatsächlich ist der Golfschläger etwa so lang, wie die Mikrofon-Verlängerungen, die das Fernsehen derzeit für Interviews verwendet. Und beim Abschlagen eines Golfballs steht kein anderer im Umkreis von fünf Metern.