Karl Bader

Mit EU-Prognosen will Karl Bader von der ÖVP die desaströsen Folgen schwarz-grünen Krisenmanagements verschleiern.

9. Mai 2020 / 09:22 Uhr

ÖVP arbeitet mit allen Tricks, um das eigene Krisenmanagement gut dastehen zu lassen

Es scheint in der politischen DNA der ÖVP zu liegen, Meldungen zu ihrem Nutzen zu verdrehen. Egal, ob sie nun Sebastian Kurz, Karl Nehammer oder Karl Bader, seines Zeichens ÖVP-Bundesrat und ehemaliger Hauptschuldirektor, heißen. Denn eben dieser Herr Bader wollte uns am 7. Mai auf Facebook Prognosen der Europäischen Kommission als Fakten verkaufen, anstatt die existierenden, harten Fakten zu posten.

Laut Baders Facebook-Post soll die Arbeitslosigkeit in Schweden nämlich höher sein, als in Österreich. Eine glatte Falschinformation, denn genau das Gegenteil ist der Fall.

Die Dosis macht das Gift

Schweden ging bei der Bewältigung von Covid-19 einen anderen Weg als Österreich. Statt eines totalen sozialen und wirtschaftlichen Stillstands, wie in unserer Republik, entschied man sich in Schweden dazu, mit den gelindesten Maßnahmen über die Runden zu kommen und damit Wirtschaft wie öffentliches Leben so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Und tatsächlich ist man dort ohne Panikmache und Horrorszenarien ausgekommen, wie sie ein Sebastian Kurz praktizierte. Und vor allem hat man in Schweden die Arbeitswelt in wesentlich geringerem Ausmaß geschädigt, als es in Österreich der Fall ist.

Zahlen aus dem „Traumbüchl“

In einem Österreich-Schweden-Vergleich wollte uns der ÖVP-Bundesrat glauben machen, dass in Österreich die Arbeitslosenquote nur 5,8 Prozent betragen und Österreich daher viel besser dastehen werde als Schweden mit angeblichen 9,7 Prozent. Doch tatsächlich belief sich die Arbeitslosenquote im April in Österreich bereits auf desaströse 12,8 Prozent. Das Krisenmanagement der schwarz-grünen Regierung hat uns damit die größte Massenarbeitslosigkeit seit den Nachkriegsjahren beschert. Hinzu kommen auch noch über 900.000 Personen in Kurzarbeit. Auf der Seite des Arbeitsmarktservice (AMS) ist dazu zu lesen:

Ende April 2020 waren bei den regionalen Geschäftsstellen des AMS 522.253 Personen arbeitslos vorgemerkt (76,3% gegenüber dem Vorjahresmonat), 49.224 Personen befanden sich in einer Schulung (-24,2%). Zählt man Arbeitslose und SchulungsteilnehmerInnen zusammen, ergibt sich für Ende April 2020 eine Veränderung der insgesamt vorgemerkten Personen um +58,2% im Vergleich zum Vorjahr. Die geschätzte nationale Arbeitslosenquote beträgt aktuell 12,8%.

Quote in Schweden geringer

Und anders, als es uns Bader glauben machen will, liegt in Schweden die Arbeitslosenquote (Stand 27. April) weit niedriger als bei uns, nämlich bei 8,1 Prozent. Das ist für Schweden mitnichten ein erschreckend hoher wert, denn im April 2019 lag die Arbeitslosigkeit bei 6,4 Prozent, nicht viel niedriger als in Corona-Zeiten. Hier ein Auszug aus der entsprechenden Pressemitteilung des schwedischen Arbeitsmarktservice:

Die Arbeitslosigkeit steigt vor allem im Dienstleistungssektor weiter an und liegt nun bei 8,1 Prozent. Die Zahl der Personen, die über eine Entlassung informiert werden, ist im Vergleich zur letzten Woche gesunken.

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