Corona-Zeiten machen es sogar in der zerstrittenen österreichischen Sozialdemokratie möglich: Es herrscht Tauwetter zwischen dem größten Kritiker der mit 71 Prozent in der Partei-Urabstimmung gestärkten Bundesobfrau Pamela Rendi-Wagner und dem Tiroler SPÖ-Landesobmann Georg Dornauer. Der gibt sich jetzt kreideweich und nennt den 6. Mai als Bekanntgabetermin des Ergebnisses als „Tag der Freude für die SPÖ“.
Dornauer, dem innerparteilich immer wieder vorgeworfen wurde, den Heckenschützen gegen die Bundesparteiobfrau zu geben, gibt sich zuversichtlich, dass die „öffentliche Selbsttherapie im Dreimonats-Takt“ innerhalb der SPÖ jetzt ein für alle Mal zu Ende sei.
“Neues Selbstverständnis zu sozialdemokratischen Themen””?
Dornauer setzt sich für ein neues Selbstverständnis zu sozialdemokratischen Themen ein. Dabei hat der streitbare Tiroler Spitzen-Sozi einmal mehr die schwarz-türkise ÖVP im Visier seiner Kritik. Das kommt nicht von ungefähr, denn in den nächsten Wochen und Monaten will sich Dornauer im Zusammenhang mit der Causa Ischgl und der Covid-19-Infektionskette noch deutlicher gegen die ÖVP auf Bundes- und Landesebene positionieren.