Man könnte meinen, bei den Altparteien steht die Selbsterniedrigung ganz weit oben auf der politischen Agenda. Marode Straßen, sanierungsbedürftige Schulen oder Flughäfen, die nicht fertig werden; das alles scheint die Etablierten nicht zu kümmern. Aber einen sogenannten “Tag der Befreiung”, das finden sie natürlich richtig gut.
US-Flaggen in München
Die Stadt München, die sich in diesen Tagen erneut eine rot-grüne Stadtspitze verordnet hat, hat sich zum 75. Jahrestag des amerikanischen Einmarsches nach Deutschland ein besonderes geschichtspolitisches Erziehungsstück einfallen lassen.
Aus Anlass des Jahrestages erklärte sie das Datum kurzerhand zum “Tag der Befreiung” und ließ wichtige Gebäude der Stadtverwaltung mit einem entsprechenden Schriftzug beflaggen. Das Rathaus am Marienplatz war sogar mit der US-Flagge geschmückt. “75 Jahre ohne Nazi-Herrschaft” freute sich die Abendzeitung.
Schuldkult statt Selbstsicherheit
Komisch nur, dass nie so ein Aufhebens um positive Tage der deutschen Geschichte gemacht wird. Immer geht es nur um den Zweiten Weltkrieg, und nie erlauben es die öffentlichen Stellen, dass die Deutschen einmal ihre Siege und ihre Helden feiern. Beinahe so, als ob die Deutschen durch einen Schuldkult kleingehalten werden sollten. So, als ob sie nach 1945 voll und ganz die Geschichtsschreibung der Sieger übernommen hätten und nicht erkennen würden, dass dieser “Tag der Befreiung” eigentlich nur der Tausch einer Knechtschaft gegen eine andere gewesen ist. Und dass die “Befreier” die Deutschen in Schutt und Asche gebombt, Millionen vertrieben und Hunderttausende ermordet hatten, wird auch völlig ausgeblendet.
München zeigt Flagge gegen, na, Sie wissen schon wen
Aber kommen wir zurück zu München. In einem Begleittext der Stadt wird bedauert, dass 1945 beim Einmarsch der Amerikaner “nur wenige weiße Fahnen in München zu sehen” gewesen seien. Dies solle zum Jubiläum nachgeholt werden, indem “weiße Fahnen und Tücher in der ganzen Stadt wehen, als Zeichen für Frieden und Freiheit, gegen Krieg, Hass und Gewalt. Um 12.00 Uhr wollen wir gemeinsam die Freiheit beklatschen, besingen oder bejubeln.”
Vor wem mit den weißen Fahnen diesmal kapituliert wird, sagte die Stadtverwaltung nicht. Aber wie bekannt ist, stehen zur Zeit hunderttausende Asylbewerber bereit, um zu uns zu kommen. Und wie die sich, einmal angekommen, hier dann verhalten, hat unzensuriert vor kurzem einmal mehr aufgedeckt.
Menschen als Virus
Aber das kümmert die rot-grüne Regierung Münchens natürlich nicht. Diese ist ohnehin der Meinung, “der braune demokratiefeindliche Virus” sei “leider nicht verschwunden, Infektionswege sind zu stoppen und Widerstandskräfte zu stärken”. So dekretierte es die Initiative, die vom städtischen Kulturreferat und vom jüngst wiedergewählten SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter unterstützt wird, der auch die Schirmherrschaft übernommen hat.