Besonders “liberal” treibt es wieder einmal die FDP-Jugend. Der Landesverband der Jungen Liberalen in Sachsen-Anhalt stellte nun als zentrale politische Forderung die Aufhebung eines Schlacht- und Verzehrverbots für Hunde und Katzen auf. Begründung der Jungen Liberalen: In anderen außereuropäischen Kulturen würde man Haustiere wie Hund und Katz ganz selbstverständlich auf den Speiseplan setzen. Das bisher gültige Schlachtverbot wird von den Jung-FDPlern als “ausländerdiskriminierend” dargestellt.
In der FDP gibt man sich zu diesem skurrilen Vorschlag bedeckt. Dass er kein programmatischer Baustein für einen Wiedereinzug in den deutschen Bundestag sein kann, gilt als sicher. Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen in Sachsen-Anhalt, Steffen Lucke, hingegen ist auf den “sehr liberalen” Ansatz stolz, wie er gegenüber anfragenden Journalisten angab.
Bald auch Kannibalismus von Jungen Liberalen toleriert?
Innenpolitische Beobachter sehen diesen programmatischen Ausfallsschritt des FDP-Nachwuchs allerdings kritisch. Sollten die Jungen Liberalen ihr Projekt der Toleranz gegenüber anderen Kulturen weitertreiben, dann könnte dies am Ende sogar bei einer Erlaubnis für Kannibalismus landen. In Wahrheit vermittelt bereits die laufende Diskussion den Ausdruck einer tiefgreifenden Orientierungslosigkeit unter den “Zukunftshoffnungen” der FDP.