FPÖ-Parteichef Herbert Kickl propagiert seit Monaten, in der Corona-Krise doch den “schwedischen Weg” zu gehen, keinen einzusperren, keine Schulen zu schließen und keine Maskenpflicht anzuordnen. Dafür wurde er vom politischen Gegner und die am Gängelband der Regierung hängenden Medien „geprügelt“. Heute, Mittwoch, aber, man traute seinen Augen nicht, hat ausgerechnet das ÖVP-„Hausblatt“ Kurier folgende Schlagzeile auf der Titelseite:
Omikron bringt Debatte um „schwedischen Weg“ zurück.
Vorschläge ins Lächerliche gezogen
Die Debatte darüber wurde in Wirklichkeit nie geführt, weil alles, was Kickl der schwarz-grünen Regierung als Verbesserung für ihre verfehlte Corona-Politik vorschlug, bestenfalls reflexartig zurückgewiesen, im schlechtesten Fall sogar in die Lächerlichkeit gezogen wurde.
Schnelle Durchseuchung der Bevölkerung
Jetzt aber, wo Ratlosigkeit im Umgang mit der drohenden Riesenwelle herrscht, fragt der Kurier, ob man die Maßnahmen der Regierung nicht überdenken soll? Und die Zeitung lässt Peter Klimek, Systemforscher von der MedUni Wien, das sagen, was Kickl in unzähligen Pressekonferenzen zur Diskussion stellte: Eine schnelle Durchseuchung der Bevölkerung, eine neue Kosten-Nutzen-Rechnung.
Regierungsberater: “Strategie-Wechsel andenken”
Tatsächlich könnte die Omikron-Mutation den „Lockdown“ obsolet machen. Klimek, der auch die Regierung berät, hat laut Kurier in einer Video-Konferenz Montagabend mit dem Bundespräsidenten anklingen lassen, dass Österreich einen Strategie-Wechsel zumindest andenken könnte. Zu einem Strategie-Wechsel hat Kickl zuletzt am Dienstag geraten – er sagte Richtung Regierung:
Wenn schon der Mut für Neuwahlen fehlt, verlassen Sie diese Covid-Sackgasse besser heute als morgen. Weg mit dem Impfzwang, weg mit dem Lockdown für Ungeimpfte.
Muss Klimek jetzt um Job fürchten?
Ob nun auch Klimek befürchten muss, von der MedUni dienstfrei gestellt und gekündigt zu werden wie sein Kollege Andreas Sönnichsen? Schließlich tanzt er aus der Reihe jener, die die Regierungsmaßnahmen für “alternativlos” halten. Zuletzt hatte Univ. Prof. Sönnichsen die Covid-Politik der Regierung kritisiert und umgehend den „blauen Brief“ in Händen gehalten.