Österreich ist mitten im Krisenmodus der Corona-Seuche mit ihren gesundheitlichen, ökonomischen und demokratiepolitischen Kollateralschäden. Auch die Land- und Forstwirtschaft ist durch das Kappen von Absatz- und Vertriebswegen schwer beeinträchtigt. Und jetzt kommt auch noch eine Borkenkäfer-Invasion auf unsere heimischen Wälder zu. Die Landwirtschaftskammer malt ein düsteres Zukunftsszenario an die Wand und rechnet mit einem zusätzlichen Finanzbedarf in der Forstwirtschaft von rund einer Milliarde Euro für die nächsten drei Jahre.
Hauptverantwortlich ist der milde Winter 2019/2020, der den Borkenkäfer in den Wäldern eine ideale Situation für seine Vermehrung und Ausbreitung verschafft hat. Vor allem die drei Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Teile der Steiermark sind sehr stark vom Käferbefall betroffen.
Papierindustrie und Sägewirtschaft in der Pflicht der heimischen Bauern
Die Landwirte in diesen drei Bundesländern sehen sowohl die Papierindustrie als auch die Sägewirtschaft in der Pflicht, wenn es darum geht, den Schadholzanfall anzukaufen und weiter zu verarbeiten. In den letzten Jahren gab es immer wieder Konflikte, da heimische Industriebetriebe und Sägen vermehrt Schadholz aus Tschechien und anderen EU-Oststaaten verarbeitet haben, und die heimischen Holzbauern das Nachsehen hatten.
Jetzt möchte man auch durch eine Verlängerung des Biomasse-Grundsatzgesetzes den Erhalt bestehender Anlagen und die Schaffung von mehreren Großlagern für Schadholz bis Ende 2021 finanzieren, um so eine Abnahme für die Bauern garantieren und das Kulturland von den Schädlingen befreien zu können.