Söldner

Türkische und russische Söldnerarmeen haben sich im libyschen Bürgerkrieg in Stellung gebracht.

7. März 2020 / 22:14 Uhr

Ersatzkriegsschauplatz für Ankara und Moskau um Einfluss im Mittelmeerraum

Durch die aktuelle Migrationskrise an der türkisch-griechischen Grenze ist der Kriegsschauplatz Libyen wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung geraten. Umso heftiger proben hier mehrere Macht- und Einflussgruppen den nächsten blutigen Waffengang in einem Stellvertreterkrieg der regionalen Bürgerkriegsparteien. Und dieser Stellvertreterkrieg wird immer mehr zu einem Ersatzkriegsschauplatz zwischen Ankara und Moskau. Sowohl die türkische als auch die russische Seite haben in den letzten Monaten massiv aufgerüstet und ihre abgesandten Söldnerarmeen in Stellung gebracht.

Bei diesem Stellvertreterkrieg geht es um den Einfluss über Teile des Mittelmeers und der nordafrikanischen Küstenstaaten. Von Schifffahrtsrouten über Energiepipelineprojekte bis hin zu Rohstoffvorkommen stehen da zentrale regionalpolitische und regionalökonomische Interessen hinter den Akteuren.

Türkische Söldnerarmee gegen russische „Wagner-Gruppe“

Aktuell stehen sich eine türkische Söldnerarmee, zum Teil aus ehemaligen Bürgerkriegskämpfern in Syrien, und libysche Militäreinheiten der russischen Privatarmee „Wagner-Gruppe“ gegenüber. Während Ankara mit seinen Hilfstruppen die offizielle libysche Regierungsmacht unterstützt, kämpft die „Wagner-Gruppe“ an der Seite des gegnerischen Rebellenführers Kalifa Haftar.

Die „Wagner-Gruppe“ steht unter der Leitung des einflussreichen Geschäftsmanns und ehemaligen russischen Geheimdienstoffiziers Jewgeni Prigoschin, ein Vertrauter von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin. Prigoschin vertritt deshalb auch die Interessen des Kremls in Libyens Bürgerkrieg mit.

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