In einer aktuellen Meinungsumfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF-„Politbarometers“ erreichen CDU und CSU nur noch 26 Prozent Zustimmung. Damit stellen die Unionsparteien einen neuen Negativrekord auf und den schlechtesten Wert, der jemals seit dem Beginn der Meinungsumfragen durch die Forschungsgruppe Wahlen im Jahr 1994.
AfD trotz medialer Kampagnen erfolgreich
Freuen können sich dabei andere: Wäre bereits am morgigen Sonntag Bundestagswahl, würden Grüne, SPD und Linkspartei zusammen auf eine Mehrheit im deutschen Parlament kommen. Die Grünen erreichen in der Erhebung nämlich 23 Prozent, die Linkspartei acht Prozent und die leidgeprüften Sozialdemokraten könnten sich auf 16 Prozent der Wählerstimmen einstellen.
Nur kurz nach der SPD landet die AfD auf dem vierten Platz in der Wählergunst: Die bisher größte Oppositionspartei im Bundestag könnte sich auf weiterhin 14 Prozent freuen, die FDP bleibt bei sechs Prozent und müsste damit eventuell sogar um den Einzug in die höchste deutsche parlamentarische Vertretung bangen – die Vorfälle in Thüringen und die knappe Wahlniederlage in Hamburg tun wohl ihr Übriges dazu.
CDU/CSU-Anhänger für Merz
Relativ einig sind sich die Anhänger der Unionsparteien darin, wer zukünftig die ehemals stolze Volkspartei führen soll: Nach dem Rücktritt der Kurzzeit-Vorsitzenden und aktuellen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sprechen sich noch 40 Prozent für den ehemaligen Fraktionschef der CDU im Bundestag und ehemaligen BlackRock-Lobbyisten Friedrich Merz aus. Darauf folgt der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und CDU-Vize Armin Laschet und gerade einmal zehn Prozent wünschen sich den ehemaligen Bundesumweltminister und derzeitigen Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag Norbert Röttgen im Chefsessel des Konrad-Adenauer-Hauses. Bei allen befragten Personen der Erhebung liegt Merz ebenfalls mit 27 Prozent deutlich vor Laschet und Röttgen, die auf 24 bzw. elf Prozent kommen.