Die wochenlange Zitterpartie für den ehemaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden ist zu Ende. Geholfen haben Biden vor allem die Wählerstimmen der Afroamerikaner. Mit rund 50 Prozent der demokratischen Vorwahlstimmen liegt Biden im US-Bundesstaat South Carolina bei den US-Demokraten klar voran. Sein bisher stärkster Konkurrent, der linke Bernie Sanders, musste sich mit 20 Prozent begnügen und ist somit in diesem Bundesstaat bei den Demokraten klar abgeschlagen.
Nach den Niederlagen in Iowa, New Hampshire und Nevada brauchte Joe Biden den Sieg in South Carolina dringend. Wäre diese Vorwahl für den ehemaligen Stellvertreter von US-Präsident Barack Obama auch noch schiefgegangen, wäre die gesamte Vorwahl-Kampagne wohl vorzeitig gescheitert gewesen.
Afroamerikaner stimmten für Biden und gegen Sanders
Die in South Carolina in der Bevölkerung als stärkste ethnische Gruppe lebenden Afroamerikaner stehen seit vielen Jahren traditionell im demokratischen Wählerlager. Sie gelten aber in diesem US-Bundesstaat des Südens als gesellschaftspolitisch konservativ und entschieden sich deshalb für den Mitte-Kandidaten Joe Biden.
Mit den linken Ansichten des Alternativkandidaten Sanders, der eher die intellektuelle und junge Wählerschicht in der weißen Bevölkerung anspricht, konnten die Nachfahren afrikanischer Sklaven mehrheitlich nichts anfangen.
Super-Dienstag als Lostag für Biden und Sanders
Für beide Kandidaten, Joe Biden und Bernie Sanders, bleibt die Wahl in South Carolina nur eine Etappe im Vorwahlmarathon. Am 3. März kommt es zum landesweiten „Super-Dienstag“, wo gleich in dreizehn US-Bundesstaaten zu den Vorwahlen geschritten wird.
Diesmal steht auch zum ersten Mal der Quereinsteiger Michael Bloomberg bei den Demokraten auf dem Wahlzettel. Politische Beobachter sind sich sicher, dass nach diesen Vorwahlen nur einer der bisherigen Favoriten, Biden oder Sanders, und zusätzlich Bloomberg im Rennen um das US-Präsidentenamt bleiben wird.