Sebastian Kurz und Gernot Blümel machen es möglich. Ein Schelm, wer denkt, dass da auch „höchst persönliche Motive“ bei den beiden Spitzen-ÖVPlern die Regie geführt haben: Gery Keszler durfte am Wiener Landesparteitag der Österreichischen Volkspartei den schwarz-grünen Propagandisten geben. Homo-Lobbyist und Life-Ball-Veranstalter Keszler lobt die neue schwarz-grüne Bundesregierung und den grünen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen gleich dazu:
Wer hätte auch jemals geglaubt, dass ein „grüner Professor“ Bundespräsident in Österreich werden könnte. Wer hätte gedacht, dass es einmal eine türkis-grüne Bundesregierung gibt. Die Mehrheit der Österreicher habe sich diese Zusammenarbeit gewünscht. Sie hat mit dem Ruf nach Verjüngung erfolgreich erstarrte Bündnisse aufgelöst. Das ist angewandte Demokratie und dazu stehe ich.
Keszler sieht Mut zur Veränderung bei Kurz und Kogler
Keszler, in Sachen Eigenlob immer schon ein medialer Egomane, legte sich in seiner Propagandarede vor den Delegierten der Wiener Volkspartei mächtig ins Zeug, um etwa in Bezug auf die neue Bundesregierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kogler den „Mut zur Veränderung“ zu loben:
Ich bin den Weg der Veränderung viele Jahre gegangen, an der Seite von Menschen mit unterschiedlichsten Ansichten, die diese Veränderung ermöglicht haben. Ich bin dankbar für alles und jeden, der dabei geholfen hat, dass unsere Gesellschaft, unser Wien offener wird.
Dass sich ÖVP-Bundesobmann Kurz und sein Wiener Statthalter Blümel ausgerechnet den Homo-Lobbyisten Keszler auf die Bühne holen, ist wohl ein deutliches Angebot an linksliberale Wähler. Die traditionell konservativen Fraktionen in vielen Wiener Bezirksgruppen der Volkspartei werden davon wohl eher abgestoßen werden. Ihr einstiger Kandidat Manfred Juraczka wurde bei der Wien-Wahl 2015 vom linken ÖVP-Flügel erfolgreich „verheizt“.