Jetzt werden Ermittlungen im maltesischen Mordfall Galizia auch auf andere EU-Staaten ausgeweitet. Aktuell wird in Medien über die Einleitung strafrechtlicher Untersuchungen der Finanzstaatsanwaltschaft in Paris berichtet. Diese Untersuchungen haben ihre Basis in Anzeigen aus den Reihen der Familien von Daphne Caruana Galizia, dem Mordopfer des am 17. Oktober 2017 stattgefundenen Autobomben-Attentats.
Unterstützt wird die Familie von der Organisation “Reporter ohne Grenzen”, die sich im Mordfall an der Journalistin und den damit zusammenhängenden Korruptionsvorwürfen gegen die sozialistische Regierung auf Malta in den letzten zweieinhalb Jahren sehr engagiert hat.
Geldflüsse im Zusammenhang mit Gaskraftwerk auf Malta
Bei den Ermittlungen konzentriert sich das Interesse auf jahrelange Geldflüsse im Zusammenhang mit einem Gaskraftwerksbau auf Malta. Zentrale Figuren sind in diesem Zusammenhang die ehemaligen roten Spitzenpolitiker Joseph Muscat ( Ex-Ministerpräsident), Konrad Mizzi (Ex-Energie- und Tourismusminister) und Keith Schembri (Ex-Regierungsstabschef).
Während Muscat vom Energie-, Tourismus- und Glücksspielunternehmer Yorgen Fenech teure Geschenke wie eine Uhr oder exklusive Weine erhalten hat, sollen Mizzi und Schembri über die Fenech-Firma 17 Black monatliche Zahlungen auf Briefkastenfirmen in Panama erhalten haben. Sowohl der in Haft sitzende Fenech, als auch der wieder auf freiem Fuß befindliche Schembri gelten überdies als mutmaßliche Drahtzieher des Mordkomplotts gegen Galizia.