Neuen Wirbel gibt es um den ehemaligen Vorstand der Casinos Austria AG (CASAG) Dietmar Hoscher. Der Sozialdemokrat soll nicht nur rund 4,5 Millionen Euro nach seinem Ausscheiden als CASAG-Vorstand bis Juni 2022 erhalten. Und das, obwohl er seit 1. Jänner als sogenannter Generalbevollmächtigter freigestellt ist, also nicht arbeitet!
Er soll auch als Pensionist der Österreichischen Nationalbank (OeNB), bei der er 1986 bis 1988 als „volkswirtschaftlicher Referent“ tätig war, eine entsprechende Pension ab dem 65. Lebensjahr erhalten – zusätzlich zur CASAG-Betriebspension ab dem 60. Lebensjahr. Laut Tageszeitung Standard soll er 50.000 Euro pro Jahr überwiesen bekommen.
OeNB-Dienstrecht ermöglicht Betriebspension trotz Abwesenheit
Die OeNB-Betriebspension soll Hoscher trotz seiner Abwesenheit aus der Nationalbank wegen Dauerkarenzierung erhalten. Ab 1988 war Hoscher nämlich als Referent im SPÖ-Parlamentsklub und Ende der 1990er Jahre als Kabinettsmitglied bei Finanzminister Rudolf Edlinger tätig. Dann folgten politische Stationen als SPÖ-Bundesrat und Nationalratsabgeordneter. Bereits 1998 wechselte Hoscher – parallel zu seiner Abgeordnetentätigkeit – in die CASAG. Im Jahr 2007 wurde er dort Vorstand auf einem roten Ticket.
Fiktives Gehalt soll Anspruchsgrundlage für Hoscher-Pension sein
Bei der OeNB soll ein fiktives Gehalt die Anspruchsgrundlage für die Pension von Dietmar Hoscher bilden. Dies ist in den Regularien für Alt-Bedienstete wie Hoscher laut Standard offensichtlich vorgesehen. Und der Standard weiß noch mehr: Hoscher soll nicht nur seine vorgesehenen Gehaltserhöhungen angerechnet bekommen haben, sondern auch bis zu acht außerordentliche Vorrückungen im OeNB-Schema.
Damit wäre Hoscher wohl neben seinen großzügigen Bezügen inklusive CASAG-Pension in seinem Ruhestand doppelt finanziell privilegiert. Ein weiterer Edel-Sozialdemokrat wie Gusenbauer und Co, die sich von ihren Wählern und Parteimitgliedern schon längst abgewendet haben.