Über die inhaltliche Arbeit der FPÖ erfährt man in Medien kaum. Wie ein aktuelles Beispiel zeigt, hat das wohl Strategie.

10. Jänner 2020 / 11:27 Uhr

Wie Medien die Arbeit der FPÖ verschweigen – der nächste „Einzelfall“

Wenn FPÖ-Angehörige oder -Anhänger aufgrund ihrer Partei ins Gespräch mit anderen Personen kommen, dann hat der eine oder andere sicher so Sätze vernommen wie: „Von Euch hört man ja nichts. Man weiß ja nicht einmal, was Ihr gemacht habt oder welche Positionen ihr vertretet. Wofür sitzt Ihr im Parlament? In der Zeitung steht immer nur Negatives über Euch.“ Und die Antwort darauf war sicher in der Form: „Die Medien berichten nicht über uns. Und wenn, dann nur, um uns zu schaden.“ Das mag vielleicht jetzt als Ausrede klingen. Aber es entspricht den Tatsachen. Medien verschweigen anscheinend bewusst inhaltliche Arbeit der FPÖ. Hier ein aktueller „Einzelfall“.

Kommentar von Unzensurix

Eingangs sollte man wissen, dass in den letzten Tagen zahlreiche parlamentarische Anfragen beantwortet wurden. Das mag auch daran liegen, dass der eine oder andere Minister, der sich verabschieden musste, noch schnell fleißig war, bevor die neue Regierung angelobt wurde. Es gibt einige Journalisten, die regelmäßig ein Auge auf die Anfragebeantwortungen werfen. Daher werden nun in letzter Zeit einige dieser Themen medial aufgegriffen.

Und so war es auch mit einer parlamentarischen Anfrage, die sich mit dem Thema Hausarrest, der elektronisch überwacht wird, beschäftigt. Häftlinge dürfen unter bestimmten Bedingungen eine Fußfessel beantragen. Dabei wurde bekannt, dass auch fünf verurteilte Mörder eine Fußfessel bekommen hatten.

Als erstes Medium berichtete dazu der Kurier. Es folgten heute.at, krone.at, oe24.at und die Wiener Zeitung. Nur zwei der fünf genannten Medien waren fair genug, um auf ein kleines – aber wesentliches – Detail hinzuweisen. Nämlich den Umstand, dass die Anfrage vom FPÖ-Abgeordneten Christian Lausch gestellt worden war. Nur die Wiener Zeitung und oe24.at erwähnten das.

SPÖ und Neos gewürdigt

Vielleicht mag jetzt der eine oder andere denken: „Mein Gott. Ist der Lausch halt nicht erwähnt worden. Machen die Medien bei anderen Parteien nicht anders.“ Ein aktuelles weiteres Beispiel zeigt allerdings, dass das nicht stimmt. Denn vor wenigen Tagen wurden auch zwei parlamentarische Anfragen zum Thema „Polizeipferde“ beantwortet. Durch die Bank alle Medien haben berichtet, dass SPÖ und Neos die Anfragen eingebracht hatten. Gerade einmal 2,3 Millionen Euro hat das Projekt bis jetzt verschlungen, bevor es unnötigerweise aus politischen Gründen abgedreht wurde. Eine bescheidene Summe – wenn man bedenkt, wie viel Medien Geld in Form von Presseförderung oder Regierungsinseraten erhalten. Oder man denke an die unzähligen Millionen an Euros an Familienbeihilfe, die Österreich für Kinder zahlen muss, die im Ausland leben. Und dennoch: SPÖ und Neos wurden für ihre Anfragen geradezu gewürdigt. Der Wähler weiß nun, die beiden Parteien haben zumindest in irgendeiner Form Initiativen gesetzt.

Aber zurück zum Kernthema. Man kann jedenfalls nachweislich festhalten, dass die meisten Medien über die FPÖ überwiegend berichten, um ihr zu schaden. Über inhaltliche Initiativen wird berichtet, ohne die FPÖ namentlich zu erwähnen. Wenn man einige Boulevard-Zeitungen durchblättert, bekommt man den Eindruck: Erwähnt werden darf ein FPÖ-Politiker mit Foto im positiven Sinn, wenn er einen Hund streichelt oder wandern geht. Mehr darf es aber nicht sein.

Und dann wundern sich diverse Journalisten, warum es FPÖ-Anhänger gibt, die nicht gut auf Medien zu sprechen sind? Wenn die FPÖ dann auch noch Kritik von Journalisten zurückweist oder deren mangelhafte Arbeit kritisiert, wird das direkt schon als Majestätsbeleidigung empfunden. Es sind aber überwiegend die Journalisten selbst daran schuld, weil sie – wie man am aktuellen Beispiel Fußfessel für Mörder sieht – inhaltlich der FPÖ überhaupt keinen Raum geben.

Und gerade bei diesem Thema wäre es angebracht gewesen, darauf hinzuweisen, dass Lausch eine Fußfessel für Mörder und Gewalttäter strikt ablehnt. Dies ist insofern bekannt, da unzensuriert bereits im November letzten Jahres über die Fußfessel berichtet hat und schon damals mehr Informationen dazu hatte, als jetzt aktuell in den Medien berichtet wird.

Die Moral der Geschichte?

Es gibt Medien, die durch ihre unausgewogene und einseitige Berichterstattung die FPÖ nachweislich totschweigen, wenn es um inhaltliche Themen geht. Unterschwellig wird der Masse suggeriert, dass die FPÖ nichts macht oder nichts kann – außer zu streiten und “Skandale” zu produzieren. Dass die FPÖ daher auf ihre eigenen Medienkanäle setzt, verwundert also nicht. Und es wäre angebracht, diese Kanäle als ernsthafte Konkurrenz bzw. überwiegendes Gegengewicht zu den „normalen Medien“ aufzubauen. Auf eine faire Berichterstattung der meisten Medien zu hoffen, ist so, als würde man ans Christkind glauben.

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