Nach der Liquidation des iranischen Generals Qasem Soleimani am 3. Jänner im Irak durch das US-Militär schlägt der Iran, wie angekündigt, nun mit voller Wucht zurück. Iranische Truppen griffen in der Nacht zu heute, Mittwoch, mit 15 ballistischen Raketen den von US-Truppen genutzten Militärstützpunkt Ain al-Assad im Zentrum des Iraks an. Darüber hinaus wurde auch eine US-Militärbasis nördlich der irakischen Stadt Erbil unter Feuer genommen.
Während im iranischen Fernsehen von 80 bei den Angriffen getöteten Amerikanern die Rede ist, wollte das US-Verteidigungsministerium in Washington vorerst noch keine konkreten Mitteilungen über Verluste unter den US-Truppen und das Gesamtausmaß des Schadens an militärischer Infrastruktur machen.
Krisensitzung im Weißen Haus
Auch wenn US-Präsident Donald Trump zu beschwichtigen versucht und twittert „alles ist gut“, ist die US-Regierung im Alarm-Modus. Es kam deshalb auch zu einer Krisensitzung der Regierung im Weißen Haus, um die weitere Vorgangsweise gegen den Iran abzustimmen. Trump vertraut darauf, dass die USA seiner Ansicht nach über die am besten ausgestatteten Truppen weltweit verfüge. Er hatte gegenüber der iranischen Führung in Teheran auch harte Konsequenzen angedroht, sollten US-Truppen oder Einrichtungen angegriffen werden. Genau das ist jetzt der Fall.
Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sprach im Zusammenhang mit Angriffen auf US-Einrichtungen von einem “Akt der Selbstverteidigung”. Jetzt wird es vor allem darauf ankommen, wie sich die schiitischen Milizen im Irak gegenüber US-Truppen verhalten, oder ob es hier schon bald zu massiven Kampfhandlungen kommen wird.