Dass die sich in Österreich aufhaltenden Drittstaatsangehörigen oder Asylberechtigten eine qualifizierte Arbeitsmarktreserve seien, wird von den Daten des österreichischen Arbeitsmarktservice klar widerlegt. Die vorliegenden Quartalszahlen von September zeigen, dass es zu diesem Zeitpunkt insgesamt 53.871 Arbeitslose aus sogenannten Drittstaaten (ohne Asylberechtigte) gegeben hat. Diese Gesamtzahl war trotz guter Konjunktur gegenüber dem Vergleichszeitraum September 2018 nur um ganze 471 oder 0,9 Prozent österreichweit zurückgegangen. Die Zahlen stammen aus einer Anfragebeantwortung von Übergangs-Sozialministerin Brigitte Zarfl (SPÖ) an FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch.
Bei den als langzeitarbeitslos gemeldeten Personen beim AMS, also jenen, die länger als zwölf Monate als Arbeitslosversicherte eine Beschäftigung suchen, kam es sogar zu einem Anstieg um 526 Personen. Das sind nicht weniger als 7,9 Prozent auf 7.203 Langzeitarbeitslose aus Drittstaaten. Bei den langzeitbeschäftigungslosen Personen, das sind jene, die ohne aktuellen Arbeitslosenversicherungsbezug länger als zwölf Monate neu oder wiedereinsteigen wollen, stand die Zahl bei 20.750 Personen in AMS-Betreuung.
15.043 arbeitslos gemeldete Asylberechtigte beim AMS
Mit September waren nicht weniger als 15.043 arbeitslos gemeldete Asylberechtigte beim AMS registriert. Diese Zahl war gegenüber September 2018 noch einmal um 0,6 Prozent angestiegen und betrifft nur jene Personen, die aus dem Kreis der Asylberechtigten bereits Arbeitslosenversicherungsansprüche erworben haben. Es kam sogar zu einem Anstieg von arbeitslosen Asylberechtigten in den Beschäftigungssektoren Verkehr und Lagerei (plus 44,6 Prozent), Herstellung von Waren (plus 28,9 Prozent), Bau (plus 26,6 Prozent), Beherbergung und Gastronomie (plus 14,1 Prozent) und Überlassung von Arbeitskräften (plus 1,7 Prozent).
Nur im Sozial- und Gesundheitswesen kam es zu einer Reduktion von minus 9,8 Prozent. Bei der Personengruppe 50+ kam es bei den Asylberechtigten zu einem Anstieg der Arbeitslosen um 19 Prozent, bei den Akademikern aus diesem Arbeitslosenversicherungskreis um plus 9,3 Prozent.
38,6 Prozent mehr langzeitarbeitslose Asylberechtigte beim AMS
Bei den langzeitarbeitslosen Asylberechtigten betrug der Anstieg im Jahresvergleich September 2018/2019 sogar alarmierende 38,6 Prozent und bei den langzeitbeschäftigungslosen Asylberechtigten immer noch 3,8 Prozent. Und auch bei den Personen, die gesundheitliche Beeinträchtigungen haben beziehungsweise die zum Kreis der Behinderten zählen, kam es zu einer Erhöhung der beim AMS registrierten Personen aus diesem eingewanderten Kreis von 22,9 bzw. 28,6 Prozent.