Eine neuerliche Wendung ergibt sich kurz vor Weihnachten in den Ermittlungen im Mordfall Galizia. Nach Mitteilungen des Chefermittlers Keith Arnauld wird aktuell auch gegen den Ex-Regierungsstabschef Keith Schembri wegen Mordverdachts ermittelt. Bisher stand der Sozialist und engste Mitarbeiter von Ministerpräsident Joseph Muscat wegen Manipulation von Beweismitteln und Behinderung der Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Mordkomplott gegen die Journalistin Daphne Caruana Galizia im Visier der Behörden.
Die Verdachtslage gegen Schembri hat sich wegen neuer Aussagen des als Drahtzieher und Auftraggeber des Mordes in Haft befindlichen Unternehmers Yorgen Fenech ergeben. Fenech belastet in seinen Aussagen Schembri in zentralen Punkten schwer. Ob er das nur tut, um von sich abzulenken, ist bisher noch unklar.
Fenech nennt Schrembri als Auftraggeber des Mordes
Fenech nennt in Aussagen vor den Strafbehörden Schembri als den Paten und Auftraggeber für den Mord an Galizia im Oktober 2017. Darüber hinaus soll Schembri Fenech auch im laufenden Verfahren über die jeweiligen Ermittlungen der Justiz- und Polizeibehörden informiert haben.
Eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit den belastenden Aussagen Fenechs gegen Schembri gewinnt das Mobiltelephon des roten Ex-Regierungsstabschefs. Schembri hat es im Rahmen seiner kurzzeitigen Festnahme vor einigen Wochen als verloren gemeldet. Nach dem Mobiltelephon wird von den Strafbehörden bis heute gefahndet. Die Ermittlungen gegen Schembri sollen laut Chefermittler Arnauld weiterlaufen. Der befindet sich aber trotz potenzieller Verdunkelungs- und Fluchtgefahr noch auf freiem Fuß.