Die SPÖ spielt sich immer als Partei auf, die vorgibt, betriebsrätlich für soziale Gerechtigkeit der arbeitenden Menschen zu sorgen. Geht es um die eigene Firma, die SPÖ, sieht die Sache offenbar ganz anders aus.
Text der Kündigungsmails ohne Betriebsrat
Wie jetzt bekannt wurde, waren die Kündigungs-Mails an die Mitarbeiter der SPÖ mit dem Betriebsrat gar nicht abgesprochen. So soll laut Gewerkschaftsaussendung SPÖ-Betriebsrat Siegfried Sailer in einer Betriebsversammlung klargestellt haben:
Der Text des Mails wurde bedauerlicherweise nicht mit mir abgestimmt.
In der Mail hieß es wortwörtlich:
Aufgrund der äußerst angespannten finanziellen Situation der SPÖ werden wir bedauerlicherweise gezwungen sein, zum Jahresende das mit Dir bestehende Anstellungsverhältnis zum 31.3. 2020 zu kündigen. Bitte verstehe dieses Schreiben nicht als Kündigung, sondern als schlichte Information.
Schaler Beigeschmack bleibt
Ein Grund, warum die finanzielle Situation bei den Roten so angespannt sein könnte, erfuhr die Öffentlichkeit dann im Profil: Ausgerechnet die SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner kam monatelang der Zahlungsverpflichtung gegenüber ihrer eigenen Partei nicht nach. Der offene Betrag: mehr als 13.000 Euro.
Mittlerweile soll Rendi-Wagner ihre offenen Rechnung aber bezahlt haben. Ein schaler Beigeschmack bleibt. So ist es vor allem für die 27 gekündigten Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle unverständlich und sozial überhaupt nicht gerecht, wenn wenige Tage vor der Hiobsbotschaft in der Wiener Löwelstraße bekannt wurde, dass der ehemalige SPÖ-Nationalratsabgeordnete Dietmar Hoscher, der es wohl nicht durch seine besondere Qualifikation zum Casinos-AG-Vorstand gebracht hatte, als „Entschädigung“ für seine vorzeitige Vertragsauflösung heuer unter anderem eine Urlaubsabgeltung in der Höhe von 600.000 Euro für 108 Tage erhalten hat.