Die Parteiobfrau der Neos, Beate Meinl-Reisinger, ist bei Vorverurteilungen, etwa in Sachen Vorstandsbesetzung des Casinos-Austria-AG-Vorstandes immer schnell bei der Hand. Aber sie hat zumindest indirekt im sprichwörtlichen Sinne selbst Butter am Kopf, wenn man etwa die Karriere ihrer Mentorin und politischen Förderin in der ÖVP, Christine Marek, analysiert.
Marek, 2007 bis 2010 ÖVP-Familien-Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium wurde 2014 von ihrer Partei in den Aufsichtsratsvorsitz der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gehievt. Als Expertin in Bau- und Immobilienfragen war Marek vorher jedoch nicht aufgefallen. Aktuell ist die 51-Jährige weiterhin stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der BIG von ÖVP-Gnaden.
Sprungbretter Marek, Karas und Wirtschaftskammer
Aber auch Meinl-Reisinger selbst profitierte jahrelang beruflich von ihrer ÖVP-Mitgliedschaft im Windschatten von Othmar Karas und Christine Marek, der ÖVP-Wien und der vom ÖVP-Wirtschaftsbund dominierten Wirtschaftskammer. Auf der Parlaments-Homepage liest sich das folgendermaßen:
- Referentin, ÖVP Wien 2010–2012
- Referentin, Wirtschaftskammer Österreich 2009–2010
- Referentin, Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit bzw. Wirtschaft, Jugend und Familie, Kabinett der Staatssekretärin 2007–2009
- Stv. Bundesgeschäftsführerin Frau in der Wirtschaft, Wirtschaftskammer Österreich 2007
- Parlamentarische Mitarbeiterin, Europäisches Parlament, Abgeordneter zum Europäischen Parlament Dr. Othmar Karas 2005–2006
- Trainee (EU-JungakademikerInnenprogramm), Wirtschaftskammer Österreich 2004–2005
Deshalb wundert es nicht, dass Meinl-Reisinger in der aktuellen “Postenschacher”-Diskussion die Postenbesetzungen vor 2017 und der türkis-blauen Bundesregierung nicht untersuchen lassen möchte.