Schlag auf Schlag geht es jetzt in den Ermittlungen rund um den 2017 stattgefundenen Mordfall Daphne Caruana Galizia im Inselstaat Malta. Gestern,. Mittwoch, wurde der erst am Montag Abend zurückgetretene Regierungsstabschef Keith Schembri in Polizeihaft genommen. Schembri war der engste Mitarbeiter des sozialistischen Regierungschefs Joseph Muscat in Valetta. Die Journalistin Galiza war am 17. Oktober 2017 mit einer Autobombe ermordet worden, nachdem sie im Umfeld der sozialistischen Regierung und des Unternehmensimperiums des maltesischen Geschäftsmanns Yorgen Fenech ermittelt und berichtet hatte. Aktuell sind drei Täter im Zusammenhang mit dem Mordfall in Haft und angeklagt.
Bei Galizias Recherchen ging es um Korruption, Geldwäsche und Vetternwirtschaft rund um die Regierung von Ministerpräsident Muscat. Vor allem Tourismusminister Konrad Mizzi, 2017 noch für Energie zuständig, und Wirtschaftsminister Christian Cardona standen im Visier der Journalistin.
Ex-Regierungsstabschef Schembri tauchte in Unterlagen auf
Schembri tauchte neben Mizzi als Beteiligter und Mitwisser undurchsichtiger Vermögenstransfers in Unterlagen auf, die dem Dunstkreis der sogenannten “Panama-Papers” zuzuzählen sind. So sollen Schembri und Mizzi in Panama Briefkastenfirmen unterhalten haben, die Zahlungen der Dubaier Fenech-Offshore-Firma „17 Black“ erhalten hatten. Ministerpräsident Muscat kam jüngst ins Visier der öffentlichen Kritik, als er einem mutmaßlichen Kronzeugen und Beschuldigten Immunität vor einer strafrechtlichen Verurteilung zusicherte.