Das hat uns noch gefehlt: Einer britischen Statistik zufolge ist der Anteil von weiblichen Tierpräparaten in Museen angeblich besorgniserregend gering. Nach Auswertung von 2,5 Millionen Exemplaren weltweit wurde diese Tatsache nun in einer Ausgabe des Magazins Proceedings of the Royal Society B der Öffentlichkeit präsentiert. Eine ganze einfache Erklärung dafür scheint Natalie Cooper vom Museum für Naturgeschichte in London zu haben.
“Tief verwurzelte Bevorzugung männlicher Wesen”
Die Wissenschaft sei vom Menschen gemacht und ihr zufolge würden Menschen „eine tief verwurzelte Bevorzugung männlicher Wesen“ mitbringen. Auch der Umstand, dass massiv an einer Verweiblichung des gesamten Alltags in den vergangenen Jahren gearbeitet wurde, scheint dem Sammeln vermehrt männlicher Tiere keinen Abbruch zu tun. Dies habe sich nämlich seit Beginn der Aufzeichnungen über Tierpräparate bis heute nicht geändert.
“Übersehen weiblicher Exemplare realitätsfern”
Der Umstand, dass vor allem in der Vogelwelt die männlichen Exemplare oft farbenprächtiger und darum markanter zu unterscheiden sind, zählt für die Ersteller der Studie jedoch genauso wenig wie für Frau Cooper. Letztere beklagte weiters, dass das Übersehen weiblicher Exemplare realitätsfern sei. So wären etwa keine aussagekräftigen Beurteilungen über die Änderung der Körpergröße durch den Klimawandel feststellbar, wenn es nicht mehr ausgestopfte Tierweibchen gäbe.
Kommt bald Frauenquote für Museums-Exponate?
In einer diesbezüglichen Aussendungen der APA heißt es dazu:
In Zukunft müssten sich die Museums-Verantwortlichen der tradierten Stereotypen bewusst werden und ihre Sammlungen ausgewogen gestalten, forderten die Autoren der Studie. Das werde die Glaubwürdigkeit der Forschung und das Wissen um die Biodiversität erhöhen.
Wir erwarten also mit Spannung die Einführung von Frauenquoten für Museums-Exponate. Die wieder im Nationalrat vertretenen Grünen wären ein idealer Träger zur Lösung dieses brennenden Problems auch in Österreich.