In der „Willkommen Österreich“-Sendung am 8. Oktober wurden die Grenzen der selbsternannten Satiriker Christoph Grissemann und Dirk Stermann schonungslos aufgezeigt. Die beiden brachten es nicht zuwege, ein Gespräch mit Monty-Python-Star John Cleese auf Englisch zu führen.
Entschuldigung beim Publikum
Christoph Grissemann entschuldigte sich beim Publikum sogar dafür und meinte, seine Englischkenntnisse seien nicht so gut, um mit Cleese ein Interview auf Augenhöhe zu führen. Man darf schon gespannt sein, wer diese Szene – vielleicht im deutschen Fernsehen – parodieren und den „Ösi“-ORF als Provinzsender verspotten wird. Was ein guter Moderator im ORF einfach können muss, nämlich Englisch, wurde dem oft geschmacklosen Blödel-Duo tags zuvor im „Kulturmontag“ vorgeführt, in dem Clarissa Stadler mit John Cleese ein routiniertes Gespräch auf Augenhöhe führte.
Zweiter Gast musste übersetzen
Der Peinlichkeit nicht genug musste für Christoph Grissemann und Dirk Stermann der zweite Gast der Sendung, Michael Niavarani, als Übersetzer einspringen, da die beiden Kabarettisten mit ihrem Stargast aus England nicht ausreichend kommunizieren konnten.
Grissemann und Stermann, die mit ihren Witzen über die Schwächen der anderen um den Applaus ihres Publikums buhlen, wurden plötzlich selbst zu Witzfiguren. In der eigenen Sendung. Wundern darf man sich ja nicht, denn beide Personen können in der realen Welt auf keine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Sowohl Grissemann als auch Stermann brachen ihr Studium ab und „flüchteten“ auf die Bühne, wo sie seither ihren eigenwilligen Humor preisgeben.
Menschen mit körperlichen Defiziten verunglimpfen
Dabei schrecken die beiden Staatskünstler auch nicht davor zurück, Menschen mit körperlichen Defiziten zu verunglimpfen. Etwa mit Parodien über den FPÖ-Chef Norbert Hofer, der nach einem Paragleiterunfall auf einen Gehstock angewiesen ist. Grissemann sagte darüber in einem Standard-Interview:
Hofer ist halt einfach eine unglaublich gut zu parodierende Figur. Mit dem Stock und dem Haarschippel. Es ist wie Charlie Chaplin.
Auf die Frage, ob seine Hofer-Parodie einen politischen Einfluss habe, meinte Grissemann:
Es könnte schon sein, dass meine Hofer-Parodie die Wahl entschieden hat. Soweit würde ich schon gehen, weil es so eng war und sich vielleicht gerade ein paar junge Wähler gedacht haben: Diese Witzfigur kann ich nicht wählen, wenn es die war, die ich da im Fernsehen gesehen habe (lacht).
Für totale Erhöhung der ORF-Gebühren
In diesem auf Deutsch geführten Standard-Gespräch spricht sich Dirk Stermann „für eine totale Erhöhung der ORF-Gebühren“ aus. Gefragt, ob es 40 Euro pro Monat sein sollen, sagte Stermann:
Extremer. So eine vier- bis fünftausendprozentige Erhöhung der Gebühren, damit der ORF endlich alles machen kann, das ich auch gut finde.