Die Türkei marschiert in Syrien ein. Die Kurden wehren sich dagegen – auch in Wien.

10. Oktober 2019 / 00:40 Uhr

Importierte Konflikte: Kurdendemo legt Wiener Ringstraße lahm

Die Einwanderung bringt nicht nur fremde Sitten und Gebräuche in unser Land, sondern auch die Konflikte aus den Heimatländern der Migranten. So marschierten hunderte Kurden gestern, Mittwoch, Abend bei einer nicht angemeldeten Demonstration durch die Wiener Innenstadt, um ihre „Wut und Trauer auf die Straße“ zu tragen. Anlass war der Einmarsch der türkischen Armee in Syrien.

Die Demonstranten sorgten in der Hauptverkehrszeit für erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen auf der Ringstraße und im ersten Bezirk.

Türkische Militäroffensive

Mit Luftangriffen und Artilleriefeuer geht die Türkei aktuell gegen kurdische Milizen in Nordsyrien vor. Die Kurden streben nach einem eigenen Staat, was der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan keinesfalls zulassen will. Dabei verknüpft er die militärische Intervention geschickt mit der Flüchtlingsfrage, indem er argumentiert, Nordsyrien befrieden zu müssen, um die vielen Kriegsflüchtlinge repatriieren zu können. Dementsprechend erwartete Erdogan keine Proteste aus der EU. Der scheidende Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker verlangte allerdings einen sofortigen Rückzug aus der Region.

Man darf gespannt sein, wie die große türkische Bevölkerunggruppe in Wien auf die kurdische Machtdemonstration reagiert. Immerhin lebt der Großteil der rund 250.000 Türken in Österreich in der Bundeshauptstadt.

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