In sechs Monaten startet das Salzkammergut ins Kulturhauptstadt-Jahr 2024. Während in der Bannerstadt Bad Ischl laut einem Standard-Bericht Streitigkeiten und Intrigen die Vorbereitungen bremsen, macht sich in Bad Goisern immer mehr Enttäuschung breit.
Ernüchterung nach Euphorie
Die Euphorie war groß, als Bad Ischl und dem Salzkammergut im November 2019 nach einem mehrstufigen Bewerbungsprozess der Titel „Kulturhauptstadt“ verliehen worden war. Mit diesem Titel verknüpft, sollten der Tourismus angekurbelt und Infrastrukturprojekte in den Gemeinden verwirklicht werden. Doch ein halbes Jahr vor Start dieses Großereignisses macht sich Ernüchterung breit – vor allem in den umliegenden Ortschaften von Bad Ischl.
Unbefriedigende Antworten
Und das wohl zurecht, wie jetzt eine Anfrage der FPÖ-Gemeinderatsfraktion Bad Goisern an Bürgermeister Leopold Schilcher (SPÖ) zutage brachte. Denn die Antworten auf Fragen nach Umsetzung von Projekten im Rahmen des Kulturhauptstadt-Programms sowie auf die Frage, welche Kulturträger aus Bad Goisern eingeladen worden sind, im Programm mitzuwirken, waren mehr als unbefriedigend.
Kaum Auskünfte aus Datenschutzgründen
SPÖ-Bürgermeister Schilcher schickte gleich voraus, dass er zu den jeweiligen Fragepunkten nicht über alle Informationen verfüge, da „die Gemeinde Goisern in die Details der Kooperation und Verträge, die zwischen den Projektbetreibern und der Kulturhauptstadt GmbH getroffen wurden, aus Datenschutzgründen keine Informationen hat“.
Marktplatz wird neu gestaltet
Konkret weiß man also nichts, nur, dass „einheimische Kulturträger aus Goisern“ und alle Gewerbetreibenden am 28. Februar 2023 zu einer Informationsveranstaltung eingeladen worden seien. Zudem wurden Links auf die Webseite der Kulturhauptstadt GmbH angegeben. Am Schluss der Anfragebeantwortung dann doch noch eine „Jubelmeldung“: Der Marktplatz in Bad Goisern wird neu gestaltet – mit einer Landesförderung in der Höhe von 48 Prozent der Gesamtsumme. Wie hoch diese ist, nannte Schilcher nicht, fügte aber in Klammer (im Original inklusive Rechtschreibfehler) dazu:
Eine Förderung in dieser Höhe wäre ohne Konex zur Kulturhauptstadt nicht möglich gewesen.
Hier die Anfrage der FPÖ-Gemeinderatsfraktion Bad Goisern an den Bürgermeister: