„Auslistung der Spreewälder Hirsemühle“ ist auf einem Hinweis am Müsliregal in den Biomare-Läden zu lesen. Der Grund fürs Hirse-Aus hat jedoch nichts mit Produktion und Bio-Siegel zu tun. Es hat politische Gründe: Die Mühle wird nämlich von Jan Plessow, einem AfD-Vorstandsmitglied im Spree-Neiße-Kreis in Brandenburg, geführt. Und das mache ihn als Biohersteller unglaubwürdig, berichtet die Bild-Zeitung.
Malte Reupert, Chef der Biomare-Läden, ließ die Zeitung wissen:
Ich will meinen Kunden höchstmögliche Transparenz bieten. Das war schon immer Firmenphilosophie.
„Keine Zusammenarbeit möglich“
Dies mache eine weitere Zusammenarbeit mit ihm unmöglich, teilte Reupert dem Mühle-Geschäftsführer mit. Das Aus dürfte auch für andere Bio-Ketten gelten. So hat der Hirse-Boykott jetzt auch weitere wirtschaftliche Auswirkungen für die Mühle, die in Kolkwitz bei Cottbus produziert. Auch der Bio-Lebensmittelkonzern „Alnatura“ nahm die AfD-Hirse aus dem Sortiment, ebenso wie eine weitere Bio-Markt-Kette aus Berlin.
Umweltengagement und Produkt passen – politische „Haltung“ nicht
Da nützt es auch wenig, dass die „Spreewälder Hirsemühle“ die Wiedereinführung einer der ältesten Kulturpflanzen nach rund 100 Jahren Nichtkultivierung in Deutschland in Angriff genommen hat.
Und wenig wiegt auch, dass die Mühlenbetreiber sogar die „Grüne Liga – Netzwerk Ökologischer Bewegungen – Umweltgruppe Cottbus“ und deren Aktivitäten gegen den Braunkohleabbau bereits 2014 mit 1.000 Euro unterstützte. In dieser „offenen“ und „toleranten“ Gesellschaft zählt nämlich zunehmend die politische Gesinnung. Und die hat stramm links zu sein.