Regelmäßig wird man als Bankkunde vom Berater kontaktiert, ermuntert doch eine Lebensversicherung abzuschließen oder ein Bausparvertrag zu eröffnen – oder auch sein Geld in anderen, komplexeren Produkten anzulegen. Ein Test der Arbeiterkammer hat jüngst gezeigt, dass in diesem Bereich nach wie vor wenig Transparenz herrscht und die Beratungen mangelhaft sind. Unzensuriert macht die Probe aufs Exempel. Auf dem Prüfstand stehen drei österreichische Großbanken: Bank Austria, Erste Bank und Raiffeisen.
Die Testsituation: Ein 23jähriger Student bekommt von seiner Großmutter 10.000 Euro auf einem Sparbuch geschenkt und möchte das Geld mit Aussicht auf mehr Ertrag veranlagen. Als Angehöriger der Internet-Generation recherchiert er zuerst auf den Webseiten der Banken, findet je ein Produkt nach seinem Geschmack und sammelt im Netz und in den Filialen dazu Info-Material. Nach dessen Studium begibt er sich zu einem Beratungsgespräch in eine Filiale.
Bewertet werden im Test einerseits die Qualität der schriftlichen Informationen (Auffindbarkeit, Übersichtlichkeit, Informationsgehalt und Verständlichkeit) und andererseits das Beratungsgespräch. Hier wollen wir ergründen, ob ein Analysegespräch mit Fragen zum Anlegerprofil des Kunden geführt wird, ob auf die Risiken des Produkts hingewiesen wird, ob vollständige Informationen gegeben werden, ob alle Fragen des Kunden beantwortet werden, ob auch Alternativen vorgeschlagen werden und schließlich – ob der Kunde unter Kaufdruck gesetzt wird.
In den kommenden Tagen lesen Sie die Testberichte aus Bank Austria, Erste Bank und Raiffeisenbank – und am Montag die zusammenfassende Bewertung und den Sieger im Unzensuriert-Bankentest.