Trennungsopfer werben ab sofort mit einer Internet-Petition um Unterstützung. Unter www.gemeinsame-obsorge.at geht es um ein neues modernes kinderorientiertes Scheidungsrecht nach dem Vorbild Deutschlands und Dänemarks, das nun auch in der Schweiz eingeführt wird. Jede dritte Ehe in Österreich wird geschieden, in Wien sogar zwei Drittel. Bei diesen Trennungen müssen Würde und Schutz der Kinder immer an erster Stelle stehen.
Der stellvertretende FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer hat die Initiative heute bei einer Pressekonferenz präsentiert: “Auch wenn eine Ehe auseinander geht, so bleibt der Mann doch immer Vater und die Frau bleibt Mutter. Wenn man bedenkt, dass auch Großeltern und vor allem natürlich die Kinder von Trennungen betroffen sind, so geht dieses Thema etwa die Hälfte der Österreicher an.” In Deutschland geht das Kindschaftsrecht von einem grundsätzlichen Fortbestand der gemeinsamen elterlichen Obsorge aus. Über das Sorgerecht entscheidet das Gericht nur dann, wenn ein Elternteil für sich das alleinige Sorgerecht beansprucht, wobei allerdings nachgewiesen werden muss, dass die gemeinsame Obsorge dem Kindeswohl abträglich wäre.
In Österreich gibt es bereits das Modell der freiwilligen gemeinsamen Obsorge. Eine Studie hat sich mit den Auswirkungen beschäftigt und bescheinigt wesentliche Vorteile: Es kommt zu einer schnelleren Beruhigung der Konflikte zwischen den Eltern, zu häufigeren Kontakten des Kindes mit dem getrennt lebenden Elternteil und zu einer zehnmal niedrigeren Kontaktabbruchsrate als bei alleiniger Obsorge. Auch der Unterhalt wird pünktlicher gezahlt und vom Verpflichteten vor allem als angemessen angesehen.
“Es gibt in Österreich Zigtausende Betroffene, die als verantwortungsvoller Elternteil ihre Kinder wegen eines Streits über das Besuchsrecht über Jahre hinweg nicht sehen dürfen. Diesen Menschen muss dringend geholfen werden”, verlangt Norbert Hofer. Das Modell der Bundesrepublik Deutschland hat sich seit über zehn Jahren bewährt und soll daher dringend auch in Österreich eingeführt werden. In ersten Kontakten mit Politikern der Regierungsparteien ortet Hofer Verständnis und Zustimmung für dieses Anliegen und hofft daher auf eine rasche Reform.
Die Unterschriftenaktion auf der Webseite www.gemeinsame-obsorge.at läuft an sofort bis Sommer 2010.