Die Bildungsdefizite manch heimischer Journalisten sind einem schon als Leser peinlich. Österreich-Schreiberling(in) Isabelle Daniel vermutete unlängst heidnische Bräuche im Hohen Haus und beschwor "Odins Geist" anlässlich einer Weihnachtsfeier des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf.
Martin Graf mit Priester Dr. Christoph Tölg bei der Weihnachtsfeier im Parlament
Die Programmpunkte der Weihnachtsfeier (nebst Begrüßung): "Weihnachtsansprache der Geistlichkeit" – für Gebildete ist damit ein Priester gemeint und nicht irgendwelche heidnischen Waldgeister – sowie "Weihnachten im Mittelalter mit künstlerischer Untermalung" – denjenigen, die in der Schule aufgepasst haben, noch als "christliches Mittelalter" in Erinnerung.
Kein Wunder, dass auch das katholische Nachrichtenportal kreuz.net den Österreich-Artikel heftig kritisiert und Journalistin Daniel als "vorweihnachtliche Märchenerzählerin" bezeichnet. Schlimmes befürchtet kreuz.net, sollte Daniel der Silvestersekt allzu sehr ins Hirn steigen, wenn doch der Weihnachtspunsch schon solch fatale Folgen hatte.