„Meine unmittelbare Reaktion, meine ‚Betroffenheit‘ nach dem Abschuss von Buback ist schnell geschildert: Ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen.“
Aus dem Buback-Nachruf von Klaus Hülbrock (Göttinger Hochschulgruppe)
Am 7. April 1977 wird der damalige Generalbundesanwalt der BRD, Siegfried Buback, vom „Kommando Ulrike Meinhof“ bei einem hinterhältigen Attentat erschossen. Mit ihm starben auch seine zwei Begleiter, der Fahrer Wolfgang Göbel und sein persönlicher Begleiter Georg Wurster. Schon sehr bald nach der Tat stehen drei männliche Mitglieder der Roten Armee Fraktion als Täter fest, nämlich Christian Klar, Knut Folkerts und Günter Sonnenberg.
Über drei Jahrzehnte gab es keinen Grund, an den offiziellen Verlautbarungen der ermittelnden Behörden zu zweifeln. Doch jetzt tauchen rund um die Begnadigung des Terroristen Christian Klar neue Informationen zum Fall Buback auf: Hat es eine vierte an der Tat beteiligte Person gegeben? Wer war diese vierte Person? Welche Rolle hatte sie? Der Autor und Sohn des Generalbundesanwaltes, Michael Buback, beginnt Fragen zu stellen und stößt dabei immer wieder auf Ungereimtheiten, Schlampereien und „Ermittlungspannen“. Der Leser stellt sich also die Frage, was am 7. April 1977 wirklich geschah. Und ob es ein Interesse daran gibt, den eigentlichen Täter zu schützen. Wenn ja, wer hätte daran ein Interesse? Etwa der Verfassungsschutz oder der Bundesnachrichtendienst? Wie sind die Äußerungen von Peter Jürgen Boock zu dieser Thematik zu werten? Und welche Rolle spielt die ehemalige RAF-Terroristin Verena Becker in dieser Tragödie?
33 Jahre nach dem Attentat besteht weiter dringender Aufklärungsbedarf. Ein Scheitern wäre nichts Anderes, als ein vertuschter Skandal der obersten Klasse für die Bundesrepublik Deutschland und obendrein eine gewaltige Ohrfeige für alle, die noch an Recht und Gerechtigkeit glauben. Auch der Familie Buback ist man es schuldig, dass nun endlich die Wahrheit ans Licht kommt.
Jedem, der sich für Geschichte und Funktionsweise der "Rote Armee Fraktion " (RAF) und den terroristischen Linksextremismus nach 1945 in Deutschland interessiert, sei dieses Buch besonders empfohlen.
Michael Buback: Der zweite Tod meines Vaters, Verlag Droemer Knaur, 464 Seiten, 12,95 Euro.