Wenn es um die Presseförderung aus Steuergeldern geht, versucht sich die etablierte Politpresse gerne hinter dem gemeinsam vorgezogenen Vorhang zu verstecken. Da nimmt es auch der Kurier mit der Wahrheit nicht so genau.
„Nur“ rund 26.000 Euro für die Ausbildung von Nachwuchsjournalisten soll er 2009 bekommen haben. Dazu noch eine Unterstützung für angestellte Auslandsjournalisten. In Summe ist das also „fast keine Presseförderung aus Steuergeldern“, wie es Chefredatkeur Christoph Kotanko einem Leser schreibt. Vorangegangen war dem ein Leserbrief des Obmannes der Kaufleute der Mariahilfer Straße in Wien. Kommerzialrat Walter Bachofner kritiserte darin die kommenden Steuererhöhungen und rechnete diese mit der Presseförderung gegen.
Die Tageszeitung „Kurier“, im Eigentum der Mediaprint GmbH, hat 2009 wahrheitsgemäß übrigens 150.369,20 Euro gemäß des Presseförderungsgesetzes als Vertriebsförderung erhalten. Dazu kommt ein Zuschuss zu den Kosten der Ausbildung von Nachwuchsjournalisten in Höhe von 5.000 Euro sowie ein Zuschuss zu den Kosten angestellter Auslandskorrespondenten von 24.917,00 Euro. Als „Leseförderung“ wurden darüber hinaus noch 18.429,40 Euro ausbezahlt.
Insgesamt erhielt der Kurier 2009 rund 200.000 Euro Presseförderung aus Steuergeldern. Das ist fast sieben Mal so viel als Chefredakteur Kotanko dem aufmerksamen Leser weismachen wollte. Neben diesen offiziellen Förderungen gab und gibt es noch zahlreiche Regierungsinserate, die quasi als aktive Unterstützung für eine wohlwollende Berichterstattung geschalten werden.