Zehn Jahre nach den Anschlägen auf das Herz der amerikanischen Finanzwelt, das World Trade Center in New York, tötete ein Elite-Kommando der US-Navy Seals den Terrorfürsten Osama bin Laden im Mai 2011 in Pakistan. Der islamische Terrorismus schien seiner treibenden Kraft beraubt zu sein und die von ihm ausgehende Gefahr gebannt. Bereits einen Tag nach der Tötung bin Ladens stellte der amerikanische Präsident allerdings klar, dass zwar bin Laden tot, sein Netzwerk allerdings nach wie vor aktionsfähig sei.
Basierend auf seinen aktuellen Forschungen legt der Wirtschaftsjournalist Ulrich Schäfer eine erschreckende Bilanz vor. Den Protagonisten des islamischen Terrorismus gehe es nur sekundär um die Vernichtung menschlichen Lebens in den westlichen Staaten, primär aber sei das Ziel der Anschläge, die wirtschaftliche Kraft der westlichen Industrienationen zu schwächen bzw. zu vernichten. („Die Kosten-Nutzen-Rechnung ist gegen uns. Wir geben Milliarden aus, während die Terroristen nur Kosten in Millionenhöhe haben.“ Donald Rumsfeld, US-amerikanischer Verteidigungsminister, 16. Oktober 2003, S. 176).
Terror ist eine beständige Gefahr für den westlichen Wohlstand.
Foto: Josh Pesavento (broma) / flickr
Der Autor belegt, dass der im Namen Allahs geführte Krieg kein Glaubenskrieg sei, sondern ein Krieg gegen unsere Wirtschaft und damit unsere über Jahrhunderte hinweg entwickelte Lebenstradition. In dem Buch "Der Angriff: Wie der islamistische Terror unseren Wohlstand sprengt" zeigt Schäfer die Strategie der Terroristen auf. Im Namen Allahs werden die empfindlichen wirtschaftlichen Strukturen der globalisierten Welt mittels einer Taktik der Nadelstiche attackiert, um so den Kampf um die Ressourcen der Erde zu verschärfen. („Die Anschläge des 11. September haben uns ahnen lassen, was sich mittlerweile bestätigt hat: dass sich unter den Bedingungen der Globalisierung die Herausforderungen an unsere Sicherheitspolitik nach dem Ende des Kalten Krieges drastisch gewandelt haben.“ Angela Merkel, Bundeskanzlerin, 22. April 2010, S. 25.)
Durch seine Fülle von Informationen zählt dieses Werk sicherlich zu den Standardwerken zum Themenkomplex des islamischen Terrorismus. Der Autor bietet aber nicht nur Wissenswertes zum islamischen Terrorismus an, sondern auch Lösungsvorschläge, um Gruppierungen wie Al-Qaida und die Taliban auf nicht-militärische Art zu neutralisieren und somit diese Gruppierungen für die Menschen in den betroffenen Gebieten uninteressant zu machen.
Der Autor:
Ulrich Schäfer, Jahrgang 1967, absolvierte ein Studium der Volkswirtschaft in Münster und den USA und eine Ausbildung an der Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg. Sein beruflicher Weg führte ihn zum deutschen Wochenmagazin Spiegel und der Süddeutschen Zeitung. Weiters ist er Herausgeber verschiedener wissenschaftlicher Aufsätze und Bücher (zB Der Crash des Kapitalismus, Campus Verlag).