Als Denkmal wird ein Objekt definiert, dem im Zusammenhang mit einer bestimmten Erinnerungskultur ein besonderer Wert zugeordnet wird. Basis dieser Erinnerungskultur können bestimmte Personen, Personengruppen, Ereignisse oder Zustände aus der Vergangenheit sein. Nach Mitteilung des Bundesdenkmalamtes gibt es allein in der Bundeshauptstadt Wien mehr als 100 Denkmale, im gesamten Bundesgebiet existieren sogar rund 450.
Foto: Rafl / Wikimedia
Wie kaum eine andere politische Partei in ganz Europa tradiert die SPÖ Wien in der Bundeshauptstadt die linke Erinnerungskultur. Ob Karl-Marx-Hof oder 1.-Mai-Aufmarsch, die eigenen Traditionen werden in einem geradezu religiös wirkenden Verehrungskult zelebriert. Im Zentrum dieser linken Erinnerungskultur stehen vorrangig kollektive wie subjektive Wahrnehmungen im Sinne des „Roten Wiens“ – und keineswegs das Anbieten historisch-objektiven Wissens. Da die historischen Protagonisten der eigenen Partei offensichtlich nicht mehr dazu geeignet erscheinen, die linke Traditionspflege zu befruchten – oder auch von den Sozialisten bewusst weggelegt werden wie etwa ihr Parteigründer Viktor Adler, weicht man seit einigen Jahren vermehrt auf internationale linke Politiker und Ereignisse aus.
Öffentlicher Raum wird für linke Erinnerungskultur missbraucht
Die Wiener Sozialsten verwenden aber keineswegs Standorte, die in ihrem Eigentum stehen, zur Förderung ihrer linken Erinnerungskultur. Sie setzen vielmehr SPÖ Wien und Gemeinde Wien beim Verwendungsanspruch gleich, wie die alljährliche Benützung des Rathausplatzes am 1. Mai, die Benennung eines kommunalen Wohnbaus als Karl-Marx Hof oder die Veranstaltung des Donauinselfestes belegen. Und auch für die Erinnerung an internationale Genossen muss der öffentliche Raum herhalten.
Denkmal für den Marxisten Salvador Allende im Wiener Donaupark
Ein Beispiel für den Missbrauch des öffentlichen Raumes ist das Salvador-Allende-Denkmal im Wiener Donaupark, 22. Bezirk. Salvador Allende, sozialistischer Präsident Chiles mit Unterstützung der Kommunisten 1970 bis 1973 musste 2005 für die linke Erinnerungskultur der SPÖ Wien herhalten. Als Marxist, der unter anderem mit Hilfe von Fidel Castro Chile zum ersten sozialistischen Staat auf dem südamerikanischen Kontinent machen wollte, wurde er vom „Roten Wien“ im Jahre 2005 auserwählt. Man zollt damit offensichtlich der Enteignungs- und Verstaatlichungspolitik des Linkssozialisten Allende Repekt und Anerkennung – und wünscht sich (Stichwort Vermögenssteuer) am Beginn des 21. Jahrhunderts die Umsetzung einer solchen Politik auch für Österreich. Den Park als Denkmalstandort teilt sich Salvador Allende unter anderem mit dem Mitstreiter Fidel Castros, Ernesto Che Guevara.