In der Schweiz treibt der antifaschistische Widerstand seltsame Blüten. Zottel und Mimu wurden entführt, berichteten Schweizer Medien wie der Tagesanzeiger in großer Aufmachung. Wer sind Zottel und Mimu? Sie sind Zwergziegen. Was sie von anderen Zwergziegen unterscheidet, ist dass Geißbock Zottel schon seit 2007 das Maskottchen der nationalkonservativen Schweizer Volkspartei SVP ist.
Sündenbock gestempelt und mit schwarzer Farbe beschmiert.
Foto: www.zottel-2011.ch
Am 23 Oktober finden in Schweiz Wahlen statt, und der Wahlkampf steuerte seinem Höhepunkt zu, als letzten Samstag SVP-Nationalrat Ernst Schibli die beiden Ziegen füttern wollte. Verblüfft musste er feststellen, dass diese über Nacht von seinem Bauernhof entwendet wurden, und erstattete bei der Polizei Anzeige.
Zu dem Diebstahl bekannte sich via Internet eine "Antifaschistische Aktion". "Jetzt haben wir auch einen Sündenbock", hieß es in einem Bekennerschreiben vom Samstag. "Wir haben letzte Nacht Zottel besucht und mitgenommen"
Ihre bereits im Sommer ausgestoßene Drohung, Fascho-Ziege Zottl zu schlachten, machten die heldenhaften antifaschistischen Kämpfer allerdings nicht wahr, denn mittlerweile sind die Ziegen wieder aufgetaucht. Die Diebe hatten sie mit schwarzer Farbe beschmiert und in Zürich Witikon an einen Baum gebunden, wo sie am Vormittag des 18. Oktober von einer Spaziergängerin aufgefunden wurden.
Zottel ist nicht nur Stammgast bei den Wahlveranstaltungen der SVP, sondern besucht die Politiker auch in ihrer Heimat, was die Partei in ausgesprochen unterhaltsamen Videos dokumentiert.