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26. Feber 2012 / 10:04 Uhr

Denunziation und Schweinejournalismus gegen Gauck

Die Nominierung von Joachim Gauck als Kandidat für das Amt des deutschen Bundespräsidenten sorgt im linken Lager für erhebliche Irritationen. Nicht nur, dass die Linkspartei nicht mitzieht und lieber im fundamentalkommunistischen Reservoir nach potentiellen Präsidenten sucht, hängt nun auch der Haussegen zwischen den Grünen und der ihnen stets sehr nahe stehenden linken Berliner Tageszeitung taz schief. 

Trittin

Trittin

Der Grüne Jürgen Trittin geriet – konfrontiert mit den Methoden seiner
eigenen Parteikollegen – gehörig in Rage.
Foto: Bundesministerium für Umwelt / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Der Grüne Fraktionsführer im Bundestag, Jürgen Trittin, warf der taz-Chefredakteurin im Fernsehen wörtlich „Schweinejournalismus“ und „Denunziation“ vor. Auslöser war ein Kommentar des Journalisten Deniz Yüzel, der Gauck als „reaktionären Stinkstiefel“ bezeichnete und ihm oberndrein „Verharmlosung des Holocausts“ vorwarf, weil dieser die Verbrechen des Kommunismus ebenso scharf verurteilt wie jene des Nationalsozialismus. Trittin reagierte in der ZDF-Talkshow bei Maybritt Illner gegenüber taz-Chefredakteurin Ines Pohl überaus scharf und forderte auch eine Entschuldigung – freilich erfolglos.

taz-Redakteurin Pohl begründete die Entgleisung ihres Redakteurs damit, dass Gauck das Buch von Thilo Sarrazin mutig gefunden habe, und offenbarte damit sehr eindrucksvoll die Argumentationskette der extremen Linken: Wer einmal etwas sagt oder tut, was ihnen politisch nicht in den Kram passt, der wird automatisch in ein Nazi-Eck geschoben. Überraschend an der aktuellen Posse ist nur, dass Jürgen Trittin diese miese Methode bemerkt hat, die sonst mit Vorliebe von seinen eigenen Parteifreunden angewendet wird. Gauck selbst wird die Debatte wenig kratzen – er ist ohnehin kein Linker.

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