Die Luxus-Pensionen der SPÖ-Alt-Politiker wie Viktor Klima (11.700 Euro) oder Karl Blecha (15.000 Euro) sind ein Dilemma für die Roten, die sich immer gerne als Partei der kleinen Leute verkaufen. Dass die Sozialisten zu ihren Arbeitern und Angestellten nicht besonders sozial sind, kommt noch hinzu. Wien liefert ein besonderes Beispiel dafür: Kindergärtnerinnen protestieren auf der Straße gegen die Personalpolitik des Rathauses und immer mehr Gemeindebedienstete sind von Burn-Out betroffen.
Wenn es um die Arbeitsverhältnisse der Wiener Magistratsbediensteten geht, schauen der Chef Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und seine Stellvertreterin Maria Vassilakou (Grüne) ziemlich alt aus (siehe Bild). Offenbar selbst pensionsreif, haben es die beiden im Rathaus mit einer noch nie dagewesenen „Frühpensionitis“ zu tun. Im Jahr 2011 gingen 960 Beamte in Pension – jeder Zweite frühzeitig. Mit Tachinierertum habe das nichts zu tun. „Es handle sich vor allem um jene Menschen, die unbedingt arbeiten wollen, aber von Burn-out betroffen sind“, behauptet Robert Winkler, Leiter des Sanatoriums Hera, das sich vor allem um die 73.000 Bediensteten der Stadt kümmert. Laut Kurier startete Winklers Team im März ein Projekt, um das Problem der Früh- und Invaliditätspensionen besser in den Griff zu bekommen. Inhalt: Bei Vorsorgeuntersuchungen können die Patienten auch einen Fragebogen ausfüllen, der psychische Risikofaktoren ausmacht. Angeblich haben diesen Fragebogen in den vergangenen drei Monaten bereits 500 Beamte ausgefüllt. Jeder Dritte, der zur Vorsorge kam.
Es besteht also Handlungsbedarf. Von den alarmierenden Zahlen offensichtlich beeindruckt, scheint nun auch die zuständige Personalstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) aufgewacht zu sein. Sie erwartet sich vom Winkler-Projekt „wertvolle Hinweise darüber, wie Magistrate besser und gesünder organisiert werden können“. Gemeindebedienstete haben derweil keine Hoffnung, dass die Situation entscheidend besser wird. Ungeheuerliche Vorfälle, die in der Magistratsabteilung 48 ans Licht kamen und über die Unzensuriert.at ausführlich berichtete, lassen erahnen, wie es Mitarbeitern im Rathaus ergehen kann. Im Fall des 48er-Mitarbeiters war es obendrein so, dass dieser Unregelmäßigkeiten und Machenschaften von Vorgesetzten aufdeckte. Als er Verbesserungsvorschläge machte, wurde er fristlos gekündigt.