Die nächste Blamage für Kanzler Werner Faymann. Nach dem Fernbleiben im Untersuchungsausschuss und dem Debakel am SPÖ-Parteitag ist nun der Twitter-Account von Faymann einen leisen Tod gestorben. Vor einem Jahr, am 22. November 2011, twitterte „teamkanzler“ zum letzten Mal. Kein Jubiläum, das man gerne feiert. Doch auf Facebook luden Kabarettisten immerhin zu einer „Gedenkminute“.
Den meisten Menschen wird es wohl egal sein, ob der Kanzler zwitschert oder nicht. Blöd ist nur, dass der am Nationalfeiertag 2011 pompös gestartete Social-Media-Auftritt laut parlamentarischer Anfrage mehr als 100.000 Euro gekostet hat. Bezahlt haben dies die Steuerzahler. Gegenüber der Tageszeitung Die Presse sagt Faymanns Social-Media-Beauftragte, Angelika Feigl, dass der Account nicht aufgelöst werde – und zwar „für den Fall, dass wir einmal eine Eingebung haben“. Die Gründe für die Stilllegung seien einfach zu erklären. Faymann habe nicht genug Zeit, um persönlich zu twittern. Zudem konzentriere sich das Interesse der User sowieso auf Facebook, wo Faymann laut Feigl ein bis zwei Mal pro Woche selbst poste. Das Social-Media-Team, das ursprünglich aus acht Leuten aus dem Bundespressedient (plus Feigl) bestand, wurde reduziert. Jetzt arbeiten nur noch „drei bis vier Leute“, so Feigl in der Presse.