US-Bürger dürfen künftig keine russischen Waisenkinder mehr adoptieren. Dies hat das russische Parlament, die Duma, beschlossen. Das neue "Antiadoptionsgesetz" wurde von den russischen Abgeordneten mit großer Mehrheit angenommen. 400 Abgeordnete stimmten für dieses neue Gesetz, lediglich vier waren dagegen und zwei weitere enthielten sich der Stimme. Das Gesetz muss nun noch vom Oberhaus des russischen Parlaments verabschiedet werden, bevor es von Staatspräsident Putin per Dekret in Kraft gesetzt werden kann.
Die von Staatspräsident Wladimir Putin und Ministerpräsident Dmitri Medwedjew propagierte Gesetzesinitiative ist nach dem russischen Kind Dima Jakowlew benannt. Dima war ein adoptiertes Kleinkind aus Russland, das im Jahre 2008 in den USA zu Tode gekommen war. Der Junge starb qualvoll, nachdem sein US-Adoptivvater ihn in seinem überhitzten Auto allein zurückgelassen hatte. Medwedjew bezeichnete es in einer Stellungnahme gegenüber den Abgeordneten als Armutszeugnis für sein Land, wenn russische Waisenkinder nicht in ihrer Heimat großgezogen würden. Aktuell gibt es in Russland 678.000 Waisenkinder, 105.000 leben in staatlichen Kinderheimen.
60.000 russische Kinder wurden von US-Familien adoptiert
Seit dem Ende des Sowjetkommunismus wurden rund 60.000 russische Kinder von Familien aus den USA adoptiert. Russische Politiker warnen vor einem „Ausbluten der Nation“, wenn der Nachwuchs in andere Länder per Adoption „exportiert“ werde. Allerdings gingen die Adoptionen in die USA im Jahr 2011 zurück. Aktuell geht der Trend der Auslandsadoptionen eher Richtung Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Irland.