The same procedure as last year: Wie beim traditionellen Silvester-Sketch „Dinner for One“, der jedes Jahr im ORF gespielt wird, gibt es zum Jahreswechsel regelmäßig Umfragen zu den Zukunftsaussichten der Österreicher. Im Auftrag des Kurier hat Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer (OGM) herausgefunden, dass die Menschen lediglich der FPÖ in der Zukunft mehr Einfluss bescheinigen.
Bachmayer im Kurier: „Heute zeigt sich, dass sich die damaligen Großparteien halbiert haben, nur die Wähler von 50+ sehen die Roten weiter vorne. Dafür glauben vor allem die jungen Wähler unter 30 Jahren, dass die FPÖ 2020 eine viel größere Rolle spielen wird. Die Grünen liegen bei dieser Wählergruppe auf Platz 2.“ Nur noch 13 Prozent sind übrigens der Meinung, dass die ÖVP eine rosige Zukunft hat. Und zwei Prozent glauben heute, dass auch Frank Stronach im Jahr 2020 eine politisch aktive Rolle spielen wird. Allerdings wäre der Neo-Parteichef dann 88 Jahre.
Österreicher gegen "Vereinigte Staaten von Europa"
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine andere OGM-Umfrage im Auftrag des Kurier. In dieser schließt nämlich eine große Mehrheit der Österreicher „Vereinigte Staaten von Europa“ bis 2020 aus. Das erklärt mitunter, warum die FPÖ bei der Wählergunst so gut liegt. Denn die Freiheitlichen treten entschieden gegen ein Europa nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten auf. HC Strache spricht immer von einem Europa mit starken, eigenständigen Ländern.
Die im Kurier veröffentlichen Umfragen zeichnen zudem ein schlechtes Bild der österreichischen Außenpolitik. So glauben 49 Prozent der Österreicher, dass sich Österreichs Rolle in der Welt nicht ändern wird – weil sie jetzt schon kaum von Gewicht ist. Und 39 Prozent sehen die Bedeutung des Landes weiter schwinden. „Das war 1986 noch anders, da war die außenpolitische Rolle der Kreisky-Ära noch spürbar“, erklärt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.