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16. Jänner 2013 / 00:09 Uhr

1,26 Millionen Euro Förderung für “Hefte zur Gegenwartskunst”

Einen Subventionsempfänger der Sonderklasse hat FPÖ-Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner aufgedeckt. Es handelt sich um “Springerin – Verein für Kritik und Theorie zu ihrer Zeit”. Dieser gibt Hefte zur Gegenwartskunst namens Springerin heraus. Laut Eigendefinition der Gegenwartskünstler wendet sich diese Publikation “an jene Öffentlichkeit, die kulturelle Phänomene als gesellschaftliche und politische wahrnimmt” – und lässt sich dafür vom Kunstministerium, derzeit unter Ressortleitung von Claudia Schmied (SPÖ), großzügig fördern.

1,26 Millionen Euro für kaum gelesene Kunsthefte

In den Jahren seit 2000 erhielt Springerin rund 1,26 Millionen Euro für die in einer eher kümmerlichen Auflage von circa 5.000 Stück erscheinenden Publikation. Seit 2007 überweist das Kunstministerium die Förderung, davor zahlte das Bundeskanzleramt, das bis dahin die Kunstagenden betreute. Jährlich kommen derzeit 95.000 Euro aufs Vereinskonto. Dafür werden vier Ausgaben jährlich finanziert, die – obwohl üppig subventioniert – auch noch ziemlich teuer verkauft werden. Eine Ausgabe kostet 11,50 Euro exklusive Versandspesen. Ein Jahresabo kommt auf 39 Euro und ist für Studenten mit 32 Euro nur geringfügig ermäßigt. Legt man die Subvention auf die Zahl der gedruckten Exemplare um, so wird jedes einzelne Heft mit 4,75 Euro staatlich bezuschusst, wobei aus den Mediadaten nicht ersichtlich ist, wie hoch der Anteil der verkauften Auflage ist.

In der Ausgabe 4/2012 bekommt der Steuerzahler für sein hart verdientes und abgeliefertes Geld zum Thema “Archive” folgendes durch die Springerin folgendes serviert:

Die künstlerische Produktion der Gegenwart ist zu einem beträchtlichen Teil von Archivbezügen geprägt. Vielgestaltig nimmt dies seinen Lauf – sei es im rekonstruierenden oder transformierenden Umgang mit historischen Referenzen, in der Einschreibung in bestimmte Genealogien oder in der Aufbereitung bislang unzugänglicher oder in Vergessenheit geratener Einzelarchive. Auf diese Weise stellt das ständige wachsende Archivkonglomerat, über dessen Überblick niemand mehr verfügt, einen sich wandelnden Horizont dar, innerhalb dessen sich auch unser Verständnis von Kunst unablässig verändert.

Es ist zu befürchten, dass auch im Kunstministerium niemand mehr über den Überblick verfügt, welch enorme Summen in Projekte gesteckt werden, die praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Die Hoffnung, dass die Addition der Zahlen aus der aktuellen Anfragebeantwortung die Verantwortlichen zu einem Umdenken bewegen könnte, ist dennoch kaum vorhanden.

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