Bis zum Jahr 2016 sollen 27,5 Millionen Euro in die “Neuausrichtung” und den “Umbau” des bisherigen Völkerkundemuseums fließen. Das Museum für Völkerkunde ging aus der Ethnograpischen Abteilung des k.u.k. Naturalienkabinetts hervor und bezog im Jahr 1928 den heutigen Standort. Der neue Generaldirektor Steven Engelsmann, ein Holländer, der seit dem 1. Mai 2012 diese Position innehat, hat das traditionsreiche Museum in “Weltmuseum” umbenannt. Gesetzliche Deckung gibt es für die Umbenennung bisher keine. Im § 1 des Bundesmuseen-Gesetz heißt es immer noch “Kunsthistorisches Museum mit Museum für Völkerkunde und Österreichischem Theatermuseum”.
FPÖ ist für Beibehaltung des Völkerkundemuseums
Klar gegen die Umbenennung des Völkerkundemuseums stellt sich die FPÖ. Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner erinnert an die nunmehr schon seit mehr als zehn Jahren stattfindenden Experimente mit dem Völkerkundemuseum:
War schon die Zusammenlegung von Kunsthistorischem Museum und Völkerkundemuseum eine krasse Fehlentscheidung des Chaos-Duos Gehrer/Seipel, so stellt die jetzige Umbenennung eine Verlängerung dieses Schildbürgerstreiches dar. Es besteht nicht der geringste Anlass, dieses traditionsreiche und weltberühmte Museum in einer Nacht- und Nebelaktion heimlich umzubenennen. Das Völkerkundemuseum ist eines der ältesten Museen Österreichs, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1806 zurückreichen. Offenbar sind für die Umbenennung, deren Kosten tunlichst verschwiegen werden, ideologische Gründe verantwortlich, da gewissen Kreisen alles was das Wort Volk beinhaltet, von Vornherein suspekt ist.
Unterreiner erinnerte an den Einsatz der FPÖ für die Eigenständigkeit des Volkskundemuseums:
Die FPÖ wird sich jedenfalls mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diese Bilderstürmerei wehren. So wie die FPÖ erfolgreich verhindert hat, dass das Volkskundemuseum im Keller und Dachboden des Völkerkundemuseums verschwindet, werden wir auch für den eigenständigen Erhalt des Völkerkundemuseums unter genau diesem Namen kämpfen.