Der chinesische Yuan soll zur neuen Welt-Reservewährung werden. Bisher hatten die Chinesen den Yuan, in China auch als Renminbi bezeichnet, vor allem als Binnenwährung für die chinesische Volkswirtschaft gesehen. Lange Zeit wollte man den Yuan deshalb dem Einfluss internationaler Währungs- und Wirtschaftsentwicklungen möglichst entziehen. Seit einiger Zeit strebt die politische und ökonomische Führungselite nun offensichtlich die Etablierung des Yuan als gleichberechtigte Währung zum Dollar oder Euro an. Zu diesem Zweck hat die chinesische Nationalbank in Peking im Mai 2013 allein 127 Tonnen an Goldreserven angekauft. Seit Ende 2011 hat die Volksrepublik knapp 2.000 Tonnen Gold importiert.
Aber nicht nur die Aufstockung der eigenen Goldreserven, auch der Abschluss eines Freihandelsabkommens mit der Schweiz und die Schaffung von Voraussetzungen zum Handel des Yuan an der Londoner Börse sind offensichtlich Vorbereitungsmaßnahmen für einen Expansionskurs des Yuan in der Zukunft.
Frankfurter Börse möchte auf Yuan-Expansion aufspringen
Nun springt offensichtlich auch die Frankfurter Börse auf. Vorstandsmitglied Joachim Nagel von der Bundesbank sieht großes Potential und wirbt für Investitionen der deutschen Wirtschaft in die chinesische Währung. Er sieht die Zukunft in einer Internationalisierung des Yuan vor dem Hintergrund der weiter steigenden ökonomischen Bedeutung Chinas. Deshalb sollte auch die Frankfurter Börse als Handelsplatz für den Yuan etabliert werden.
Nach den Veröffentlichungen internationaler Analysten soll China wegen des Leistungsbilanzüberschuss mit 3,4 Billionen US-Dollar die größten Devisenreserven der Welt “bunkern”. Darauf reagiert nun auch die Bankenwelt. Bis vor einem Jahr hatten weltweit nur etwas mehr als 900 Banken Transaktionen in Yuan im Angebot, aktuell sind es bereits über 10.000 Institute.