2011 soll EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso federführend an einem Putsch gegen den damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi in Italien beteiligt gewesen sein. Diese These stellt jedenfalls der italienische Journalist Fabrizio Goria in einem Bericht des italienischen Internetnachrichtendienstes Linkiesta auf. Anlass soll der Zinsanstieg für italienische Staatsanleihen im Herbst 2011 gewesen sein.
Die Europäische Union soll daraufhin unter Führung von Barroso den Plan ausgeheckt haben, Berlusconi durch den Eurokraten Mario Monti abzulösen. Den Plan soll Barroso damals gegenüber dem von der Lega Nord gestellten Innenminister Roberto Maroni zugegeben haben.
Kesseltreiben der EU-Staaten gegen Berlusconi wurde eingeleitet
Die Strategie, die Barroso gemeinsam mit seinen Verbündeten in der EU gegen den italienischen Ministerpräsidenten durchzog, lief im Herbst 2011 auf ein Kesseltreiben hinaus. Sowohl Angela Merkel als auch der damalige französische Staatspräsident Nicholas Sarkozy ließen sich für die Pläne Barrosos einspannen. Sie stellten übereinstimmend die Glaubwürdigkeit Berlusconis in Frage und erschütterten damit die Position Italiens in einer kritischen Phase nachhaltig.
Beim G-20-Gipfel Anfang November 2011 klopfte man die Italiener damit weich, dass man ventilierte, Italien habe größere Probleme als Griechenland. Barroso und EU-Ratspräsident Herman van Rompuy gaben den Medien bekannt, dass sich Italien von sich aus durch den Internationalen Währungsfonds überwachen lassen werde. Gleichzeitig offerierte man Mario Monti als neuen Regierungschef in Italien. Berlusconi wurde gezwungen zurückzutreten.